Der Agrocovenant ist eine freiwillige, öffentlich-private Vereinbarung zwischen der Regierung der Niederlande und einer Vielzahl landwirtschaftlicher Organisationen. Er legt das politisch-rechtliche Fundament für den Ausbau von Energieeffizienz, erneuerbarer Energien und die wirkungsvolle Reduktion von Treibhausgasemissionen in verschiedenen landwirtschaftliche Sektoren; einschließlich der Agrar- und Lebensmittelindustrie, der Agrar-Logistik und einer Reihe anderer Agrarproduzenten.
Obwohl der niederländische und der deutsche Agrarsektor in ihrer Struktur und Produktion vergleichbar sind, unterscheiden sie sich in wichtigen Punkten. Die niederländische Landwirtschaft ist beispielsweise energieintensiver und exportorientierter. Trotz dieser Unterschiede gibt es genügend Ähnlichkeiten, die nahelegen, dass der Agrocovenant auch in einem deutschen Kontext Vorteile bringt.
Das klimapolitische Instrument böte einen flexiblen, kosteneffizienten und politisch machbaren Weg zur Emissionsminderung, indem Aktivitäten gefördert werden, die auf Effizienz und Nachhaltigkeit des Sektors sowie auf eine höhere Produktivität abzielen. Die tatsächliche Auswirkung des Agrocovenant auf die Minderung der Treibhausgasemissionen ist zwar noch ungewiss. Aber die Umsetzung einer solchen freiwilligen Vereinbarung sollte gegen gesetzliche Vorschriften abgewogen werden, die direkter wirken, aber potenziell schwieriger und kostenintensiver umzusetzen sind.
Die vorliegende Studie gehört zu einer Reihe von Veröffentlichungen im Rahmen des Projekts „Bridging European and Local Climate Action (BEACON)“. Im Zuge dieses Projekts wurden wissenschaftliche Analysen mehrerer nationaler Maßnahmen angefertigt, die in verschiedenen Ländern Europas erfolgreich Treibhausgas-Emissionen in den Sektoren Gebäude, Verkehr, kleine Industrieanlagen und Landwirtschaft senken konnten. Untersucht wurden dabei besonders die Wirksamkeit der Maßnahmen sowie ihre Übertragbarkeit auf Deutschland.