Diese Studie untersucht die französische Klima- und Agrarpolitik, insbesondere den Plan Énergie Methanization Autonomie Azote (EMAA) (Übersetzung: Energie-Methanisierung-Autonomie-Stickstoff-Plan), und bewertet ihre Übertragbarkeit auf den deutschen Kontext.
Neben einem ganzen Bündel unterstützender Maßnahmen bietet der EMAA einen rechtlichen Rahmen für die landwirtschaftliche Methanisierung in Frankreich, wobei Biogas und Biomethan aus agrarischen und anderen Abfällen gewonnen werden. Dieser rechtliche Rahmen ermöglicht Investitionszuschüsse für Forschung und technische Ausrüstung sowie Mindestpreise für Bioenergieprodukte. Auf diese Weise erreicht die französische Landwirtschaft und eine Reihe von Teilsektoren, wie Transport, Abfall, Elektrizität und Wärme, erhebliche Emissionsreduktionen.
Das größte Potenzial für die Übertragbarkeit der französischen Politik auf Deutschland liegt in ihrer Verankerung in breit angelegten Nachhaltigkeitszielen in Bezug auf Nährstoffoptimierung, ländliche Entwicklung und Agrarreformen. Allerdings schlagen energiepolitische Diskussionen in Deutschland bislang keine Brücke zur Debatte um eine nachhaltige Landwirtschaft. Ein umfassendes (Re-)Framing nach dem französischen Ansatz könnte daher in Deutschland helfen, politische Barrieren zu überwinden und das Reduktionspotenzial landwirtschaftlicher Methanisierung zu erschließen.
Die vorliegende Studie gehört zu einer Reihe von Veröffentlichungen im Rahmen des Projekts „Bridging European and Local Climate Action (BEACON)“. Im Zuge dieses Projekts wurden wissenschaftliche Analysen mehrerer nationaler Maßnahmen angefertigt, die in verschiedenen Ländern Europas erfolgreich Treibhausgas-Emissionen in den Sektoren Gebäude, Verkehr, kleine Industrieanlagen und Landwirtschaft senken konnten. Untersucht wurden dabei besonders die Wirksamkeit der Maßnahmen sowie ihre Übertragbarkeit auf Deutschland.