Das Übereinkommen von Paris, die globale Erwärmung auf 1.5°-2°C zu begrenzen, ist ein wichtiger Meilenstein für den internationalen Klimaschutz. Die Umsetzung des Abkommens, das Erreichen der nationalen Klimaziele und das Werben für ambitionierten Klimaschutz müssen weiterhin strategische Prioritäten der Außenpolitik bleiben. Gleichzeitig ist die Minimierung von systemischen Risiken für Wohlstand, Stabilität und Sicherheit – bedingt durch eine Zunahme von Extremwetterereignissen, den Meeresspiegelanstieg und weitere Folgen des Klimawandels – eine zentrale außenpolitische Aufgabe.
In dem Vorhaben „Außenpolitische Antworten auf den Klimawandel: Risiken begegnen, Chancen nutzen“ widmete sich adelphi in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt der innovativen Gestaltung der Klimaaußenpolitik und den bestehenden und zukünftigen Handlungsoptionen der Klimadiplomatie. Um den Herausforderungen sowohl strategisch als auch praktisch zu begegnen, wurden im Austausch mit deutschen und internationalen Akteuren neue Impulse und Ideen entwickelt. Dazu wurden Ansätze erarbeitet, um thematisch an die Agenden internationaler politischer Foren anzuknüpfen und klimapolitische Diskurse in ihnen zu verankern. Dialogformate im Rahmen der VN, der G7, der EU sowie afrikanischer und asiatischer Regionalorganisationen wurden dazu ausgeweitet. So wurde beispielsweise die Weiterentwicklung des europäischen Climate Diplomacy Action Plans und die Umsetzung der EU Global Strategy durch vertiefende Analysen und Handlungsempfehlungen, Workshops und Expertenkonsultationen unterstützt.
In Form von Studien und Policy Papers analysierte und diskutierte adelphi die geopolitische Bedeutung globaler Trends wie Dekarbonisierung, Ernährungssicherheit, Urbanisierung oder Migration und erarbeitete Vorschläge für außenpolitische Handlungsansätze. So wurde im Rahmen der Studie „Die Geopolitik der Dekarbonisierung“ untersucht, welche Auswirkungen der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien für einzelne Länder und Regionen sowie die bilateralen Beziehungen haben kann. Im Fokus standen Energieexporteure, die in hohem Maße von den Exporteinnahmen abhängig sind und deren Volkswirtschaften vor erheblichen Umbrüchen stehen. Hierbei handelt es sich oftmals um fragile Staaten, die gleichzeitig von hoher Bedeutung für die deutsche und europäische Energieversorgung sind. Die Studie entwickelt Vorschläge, wie diese Veränderungsprozesse außen- und klimapolitisch begleitet werden können, um somit einer möglichen Destabilisierung entgegenzuwirken. Die Ergebnisse wurden bei (inter)nationalen Diskussionsveranstaltungen vorgestellt und diskutiert.
Die Vernetzung mit regionalen Akteuren ist für die Intensivierung des internationalen Klimaschutzes entscheidend. Daher war in diesem Vorhaben der Austausch und die gemeinsame Durchführung von Veranstaltungen mit Regierungen, Partnerorganisationen und der Zivilgesellschaft von großer Bedeutung. adelphi hat zudem kontinuierlich an einer pointierten Wissensaufbereitung für die Öffentlichkeit und Diplomaten gearbeitet. Erfolgreiche Instrumente wie die interaktive Informationsplattform Climate Diplomacy, eine Wanderausstellung und multimediale Lernangebote, die klimapolitische Themen und komplexe außenpolitische Fragestellungen zugänglich machen und zur öffentlichen Bewusstseinsbildung beitragen, wurden weiter ausgebaut.