Dieser Bericht ergänzt die aufkommende Literatur zu den geopolitischen Auswirkungen der Dekarbonisierung und der Energiewende mit besonderem Augenmerk auf die Außenpolitik und die Außenbeziehungen der EU.
Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens haben sich die Regierungen verpflichtet, die Emissionen von Kohlenstoff und anderen Treibhausgasen in den kommenden Jahrzehnten drastisch zu reduzieren. Dieser Dekarbonisierungsprozess hat nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf die nationale und auswärtige Politik, sondern zieht höchstwahrscheinlich auch geopolitische Folgen nach sich.
Als globale Macht und Wegbereiterin für Klimaschutz kommt der EU eine bedeutende Rolle bei diesen Herausforderungen zu. Mit dem 2019 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen, europäischen Green Deal im Zentrum der EU-Politik sowie der aktuell wirtschaftlichen Erholung von der Coronapandemie ist es nun umso dringlicher, darüber nachzudenken, was die Außenpolitik der EU bei der Entwicklung und Umsetzung der externen Dimension des Green Deals berücksichtigen sollte.
Ziel dieses Berichts ist es, Einblicke in diese Dimensionen des europäischen Green Deal zu geben. Zudem soll er zeigen, wie die EU-Außenbeziehungen sich weiterentwickeln könnten, um den Übergang zu einer dekarbonisierten Welt zu beschleunigen und zu gestalten. Die Ergebnisse des Reports beruhen auf sechs Fallstudien – Aserbaidschan, Kanada, Kolumbien, Indonesien, Nigeria und Katar.
Die detaillierten Fallstudien bilden einen breiten Querschnitt von Ländern ab, die fossile Brennstoffe exportieren, und berücksichtigen das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die im Dekarbonisierungsprozess eine Rolle spielen. Insbesondere werden die wirtschaftlichen Risiken der einzelnen Länder bei der Dekarbonisierung, ihr Potenzial zur Diversifizierung und Entwicklung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie ihre Außenbeziehungen zur EU untersucht.