Blazejczak, Jürgen; Dietmar Edler, Walter Kahlenborn, Manuel Linsenmeier, Malte Oehlmann, Kerstin Bacher, Ulrike Lehr, Christian Lutz, Anne Nieters, Markus Flaute, Ralph Büchele und Gordon Wolgam
Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Wirtschaftliche Chancen durch Klimaschutz“ beschreibt und quantifiziert die vorliegende Studie die ökonomische Bedeutung des bisherigen Klimaschutzes für Deutschland.
Der Umsatz, die Beschäftigung und die Exporte der Klimaschutzwirtschaft in Deutschland werden mit Hilfe von Produktions- und Handelsstatistiken berechnet. Dafür wird angenommen, dass die Klimaschutzwirtschaft grundsätzlich alle Wirtschaftseinheiten umfasst, die Waren und Dienstleistungen für Klimaschutzaktivitäten produzieren. Basierend auf Güterlisten beträgt der Anteil von potenziellen Klimaschutzgütern an der Gesamtproduktion der deutschen Industrie demnach bis zu 3,6 Prozent. Werden indirekte Beschäftigungswirkungen mitberücksichtigt, schafft der Klimaschutz in Deutschland Beschäftigung für bis zu eine Mio. Menschen. Außerdem wird der Anteil von Klimaschutztechnologiegütern am deutschen Warenexport basierend auf Handelsstatistiken auf etwa 9,4 Prozent geschätzt.
Des Weiteren beschreibt die Studie die Auswirkungen des bisherigen Klimaschutzes auf Innovationen. Demnach kommen fast 50 Prozent aller Patentanmeldungen im Bereich Klimaschutz in Europa aus Deutschland. Die Studie beschreibt auch die Auswirkungen des Klimaschutzes auf die Versorgungssicherheit, quantifiziert die vermiedenen gesellschaftlichen Folgekosten des Klimawandels und die Kosteneinsparungen durch geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch. Die Kosteneinsparungen durch Klimaschutzes werden jeweils auf zweistellige Milliardenbeträge geschätzt. Des Weiteren diskutiert die Studie, welches wirtschaftliche Potenzial die Verzahnung von Klimaschutz und Rohstoff- und Materialeffizienz bietet und wie durch konsequenten Klimaschutz Fehlinvestitionen vermieden werden können.