Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union, das seit 1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.
Im Herbst 2016 und September 2017 fanden zwei mehrtägige Tagungen statt, die sich verschiedenen Aspekten der Umsetzung von Natura 2000 widmeten. Die Tagungen richteten sich vor allem an Vertreter/innen von Umwelt- und Naturschutzbehörden der Länder sowie Angehörige von Naturschutzorganisationen und andere Fachleute aus der Naturschutzpraxis, die zu verschiedenen Themen im Bereich Naturschutz, Artenvielfalt und Landwirtschaft arbeiten. Beide Tagungen zielten auf einen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern des Naturschutzes und der Wissenschaft ab. Aus den Vorträgen, Diskussionen und dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch werden zwei Publikationen entwickelt, die in einer Schriftenreihe des BfN veröffentlicht werden.
Die erste Tagung fand vom 7.-10.November 2016 an der internationalen Naturschutzakademie des Bundesamst für Naturschutz (BfN) auf der Ostseeinsel Vilm statt. Sie widmete sich dem Thema "Artenschutz in der Agrarlandschaft", um aus unterschiedlichen Blickwinkeln die aktuellen Ursachen für die Gefährdung bzw. den teils rasanten Verlust an Pflanzen und Tiergruppen in der Agrarlandschaft in Deutschland zu beleuchten und Beispiele für Schutzprogramme und wegweisende Einzelprojekte vorzustellen. Mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Naturschutz wurden außerdem die Effizienz bisheriger Schutzmaßnahmen sowie die Rahmenbedingungen und möglichen Lösungsansätze in der deutschen und europäischen Agrarpolitik diskutiert.
Bei der zweiten Tagung im September 2017 ging es um aktuelle Fragestellungen, Erkenntnisse und Erfahrungen mit Natura 2000 im Wald aus Sicht der forst- und naturschutzfachlichen Praxis. Hier standen internationale Perspektiven und Beispiele guter Praxis aus anderen europäischen Staaten im Umgang mit Natura 2000, insbesondere mit Wäldern auf sekundären Standorten, im Vordergrund.
adelphi unterstützte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der Konzeption, Vorbereitung und Durchführung der beiden Workshops. Dafür wurden Teilnehmende und Referent/innen identifiziert und eingeladen, Programmabläufe in Abstimmung mit dem BfN entwickelt sowie ein anspruchsvolles Exkursionsprogramm ausgearbeitet. Ebenfalls übernahm adelphi die inhaltliche, logistische und technische Ablauf- und Reiseorganisation und ist außerdem für die Dokumentation und Aufbereitung der Tagungsergebnisse zuständig.