Nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist für immer mehr Unternehmen wichtig. Denn ein Großteil der Nachhaltigkeitsbelastungen für deutsche Unternehmen entsteht oftmals in der Lieferkette. Zudem erhöhen sich gesetzliche Anforderungen an Unternehmen, Sorgfaltspflichten in der Lieferkette nachzukommen. Mit dem „Umweltweltatlas Lieferketten“ können sich Unternehmen einen ersten Überblick über mögliche Hot-Spots in ihrer Lieferkette verschaffen und erhalten Tipps für erste Maßnahmen und Schritte hin zu einer nachhaltigen Lieferkette.
Text
Nachhaltigkeitsthemen und Handlungsfelder zu ermitteln, ist für Unternehmen ein erster Schritt, um ihrer Sorgfaltspflicht in der Wertschöpfungskette nachzukommen. Neben dem Schutz von Menschenrechten steht auch der Umweltschutz im Fokus. So nimmt das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, welches 2023 in Kraft tritt, Unternehmen in die Pflicht, Umweltschutz in ihren Lieferketten verankern.
Der „Umweltatlas Lieferkette“ unterstützt Unternehmen dabei. Er zeigt für ausgewählte Branchen mit hohen Umweltwirkungen auf, an welchen Stellen und in welcher Weltregion der Lieferketten negative Auswirkungen auftreten können. Somit werden „Hot-Spots“ für die jeweilige Branche sichtbar.
Text
„Umweltwirkungen“ sind die ökologischen Belastungen, die durch Aktivitäten in der Lieferkette und an den eigenen Unternehmens- und Produktionsstandorten in der jeweiligen Branche entstehen. Vier Schlüsselthemen werden dargestellt: Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und Landnutzung.
Text
Branchen mit hohen Umweltwirkungen
Im Atlas finden sich die Umweltwirkung der jeweiligen Branche in Deutschland mit der zugehörigen Lieferkette: von der Gewinnung benötigter Rohstoffe, über die Verarbeitung bis zu den direkten Lieferanten. Im Atlas werden folgende 8 Branchen mit hoher Umweltwirkung betrachtet:
Bekleidungseinzelhandel
Chemieindustrie
Elektronikindustrie
Fahrzeugbau
Lebensmittelhandel
Maschinenbau
Metallerzeugung und -verarbeitung
Papierindustrie
Galerie
Text
Im „Umweltatlas Lieferketten“ veranschaulichen Grafiken die Umweltwirkungen der acht ausgewählten Branchen mit ihren Lieferketten in den vier Schlüsselthemen. Darüber hinaus gibt es auf wenigen Seiten einen Überblick zu jeder Branche.
Bild
Text
Anhand der Bekleidungsindustrie erklärt Mitautor Daniel Weiß knapp und bündig den „Umweltatlas Lieferkette“:
Maßnahmen zur Gestaltung und Optimierung einer nachhaltigen Lieferkette
Haben Unternehmen ein Verständnis über die Umweltwirkung und die Hot-Spots in ihrer Lieferkette erlangt, geht es darum, geeignete Maßnahmen abzuleiten. Auch hier bietet der Umweltatlas eine erste Orientierung.
Verankerung im Lieferantenmanagement durch Integration in den Einkauf
Unternehmen sollten Umweltschutzfragen in Rahmenverträgen oder in den Lieferantenkodex aufnehmen. So kann Verbindlichkeit hergestellt werden.
Externe Verankerung im Lieferantenmanagement durch Zusammenarbeit mit Lieferanten
Die Praxis zeigt, Lieferanten haben einen großen Bedarf nach Wissenstransfer und Kapazitätsaufbau. Im Austausch mit Lieferanten kann Wissen vermittelt und es können gemeinsame Lösungsansätze gefunden werden.
Nachhaltige Lieferantenstrukturen aufbauen
Transparente Lieferketten mit hohen ökologischen Standards direkt aufzubauen, kann ein weiteres Instrument sein – beispielsweise durch die Beschaffung direkt beim Rohstoffproduzenten.
Produktstruktur ändern durch den Einsatz nachhaltiger Produktbestandteile
Änderungen am Produktdesign können bedeutend zu nachhaltigeren Lieferketten beitragen. So könnten beispielsweise recycelte Materialien genutzt oder problematische Produktionsprozesse geändert werden.
Text
Pragmatische Schritte hin zu einer nachhaltigeren Lieferkette
Die möglichen Maßnahmen sind an dieser Stelle nur kurz skizziert. Generell ist der „Umweltatlas Lieferkette“ ein kompakter Überblick auf knapp 50 Seiten, der Unternehmen bei den ersten Schritten hin zu nachhaltigeren Lieferketten begleitet. Am Ende des „Umweltatlas Lieferkette“ erhalten Unternehmen eine Checkliste mit fünf pragmatischen Hinweisen, die sie dabei unterstützen, sofort damit zu beginnen, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten und zu optimieren.