Nationale Kompensationsprojekte bergen großes Potenzial – nicht nur für Emissionsreduktionen in Sektoren und durch Organisationen, die außerhalb des Rahmens des EU-Emissionshandels (EU ETS) liegen. Vielmehr fördern sie Innovationen, liefern Co-Benefits für die Projektregion und begünstigen auch die Verwendung freiwilliger Methoden als Vorlage für den Verpflichtungsmarkt. Daher sind sie wichtige Instrumente, um innerhalb der EU ehrgeizige Klimaziele voranzubringen und den Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft zu unterstützen. Zur bestmöglichen Nutzung dieses Potenzials ist es wichtig zu untersuchen, welche gemeinsame Anstrengungen unternommen werden können und wie eine höhere Wirkkraft nationaler THG-Kompensation in Europa erzielt werden kann.
Vor diesem Hintergrund haben die Gold Standard Foundation und das Umweltbundesamt mit Unterstützung von adelphi am 19. Juni 2015 einen Expertenworkshop zu nationalen Kompensationsmechanismen in Europa organisiert. Der Workshop bot VertreterInnen inländischer Kompensationsinitiativen aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien Gelegenheit zum Dialog. Er diente zudem als entscheidender erster Schritt in den Bemühungen, gemeinsame Lernprozesse zu institutionalisieren und ein Koordinationsforum zu etablieren. Diese Publikation fasst die wesentlichen Erkenntnisse und Empfehlungen der Konferenz zusammen.