In Regionen mit schlechter Wasserqualität und ungenügender Wasserversorgung wirkt der Klimawandel wie ein Katalysator und verschärft die Situation. Insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer stehen dadurch vor enormen Herausforderungen. Wirkungsvolle Projekte zur Verbesserung des Wassermanagements sind aber oftmals schwierig umzusetzen. Dies geht vor allem auf komplexe Wechselbeziehungen zwischen direkten und indirekten Klimafolgen zurück und durch die lokal unterschiedliche Wahrnehmung von Schwachstellen und Bedürfnissen. Anpassungsprojekte sollten daher idealerweise durch eine Kombination aus partizipatorischen Buttom-up-Bedarfsermittlungen und Top-down-Analysen entwickelt werden. Wirkungsketten des Klimawandels können dabei helfen, die kausalen Zusammenhänge von Klimasignalen und daraus resultierenden Auswirkungen zu verdeutlichen. Auf dieser Grundlage entstehen Übersichten von Zusammenhängen, die der Ausgangspunkt für einen Dialog unter den betroffenen Stakeholdern sind. Im vorliegenden Artikel wird eine spezifische Wirkungskette des Klimawandels für den Sektor des Wassermanagements in ländlichen Küstenregionen Indiens entwickelt. Dafür wurden Buttom-up- und Top-down Ansätze miteinander kombiniert. Fallstudien aus Tamil Nadu und Andhra Pradesh, Indien, bieten dabei die Grundlage für die entwickelte Wirkungskette. Durch eine Begutachtung der Schwachstellen und Bedürfnisse in 18 Dörfern wurden Buttom-up-Daten gewonnen, welche mit Hilfe von Top-down-Forschungsdaten vervollständigt wurden. Der Artikel gliedert sich in die folgenden vier Abschnitte auf: 1) Interessengebiet 2) Daten zu Signalen des Klimawandels; 3) Auswirkungen des Klimawandels auf der Basis von Top-down und Buttop-up Informationen; 4) spezifische Wirkungsketten und Optionen zur Anpassung an den Klimawandel.