Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
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Confederation of Indian Industry (CII)
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
The Energy and Resource Institute (TERI)
Indien gehört zu den am meisten bevölkerten Ländern der Welt; mit rund 1,3 Milliarden Einwohner*innen macht es 14 Prozent der Weltbevölkerung aus und wird voraussichtlich bis 2025 das bevölkerungsstärkste Land der Welt darstellen. Gleichzeitig verfügt Indien über eine sehr dynamische Marktwirtschaft, die in den letzten Jahren eine jährliche Wachstumsrate von über sieben Prozent verzeichnete – ein Trend, der zu massiver Armutsverminderung geführt hat und eine wachsende Mittelschicht hervorbrachte. Während diese Entwicklungen große soziale Fortschritte darstellen, wird ein anhaltendes wirtschaftliches Wachstum Indiens Ressourcengrundlage stark belasten. Dieses Problem gilt es zu lösen, um weitere Umweltzerstörung zu minimieren und die Risiken des Klimawandels zu vermeiden.
Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Entwicklung haben Indien und die Europäische Union im Jahr 2004 die europäisch-indische Strategiepartnerschaft ins Leben gerufen, aus der im Jahr 2015 das Indian Resource Panel (InRP) sowie die Indian Resource Cell (IRC) unter dem Ministerium für Umwelt, Wälder und Klimawandel (MoEFCC) hervorgingen. Diese Gremien unterstützen die indische Regierung bei der Entwicklung einer Strategie für verbesserte Ressourceneffizienz. Von Seiten der indischen Regierung wird eine groß angelegte Ressourceneffizienz-Initiative auf den Weg gebracht. Diese zielt darauf ab, den Druck auf die nationalen Ressourcen zu mindern und Einsparungspotenziale in diversen Schlüsselsektoren zu realisieren. Hierfür liefert das EU-REI Projekt fachliche Unterstützung auf verschiedenen Ebenen: Mehrere Sektorstudien analysieren die aktuelle und zukünftige Situation, beleuchten die institutionellen Rahmenbedingungen, identifizieren zentrale Akteur*innen und erforschen Verbesserungspotenziale. Weiterhin werden Dialogveranstaltungen zwischen der EU, den EU-Mitgliedstaaten und dem InRP moderiert, um den Transfer bewährter Praktiken zu ermöglichen. Mit Hilfe von Hintergrundpapieren, von Fachstudienreisen und von Workshops unterstützt das Projekt das InRP-Gremium bei der Erfüllung seines Mandats. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch eine interaktive Aufklärungskampagne, mehrere Schulungen sowie Monitoring- und Evaluierungsaktivitäten.
Als Teil eines Projektkonsortiums – bestehend aus der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), dem The Energy and Resources Institute (TERI) und der Confederation of Indian Industry (CII) – ist adelphi für eine Reihe von verschiedenen Aufgaben zuständig. In der ersten Phase des EU-REI-Projekts (Januar 2017 bis Dezember 2020) war adelphi für die Erstellung von Studien zu Ressourceneffizienz im Gebäude- und Baugewerbesektor sowie der Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility) im Bereich der Elektronik- und Verpackungsabfälle zuständig. Weitere Studien analysierten die Anwendbarkeit der europäischen Standards für E-Schrott-Recycling (CENELEC) auf den indischen Kontext, untersuchten die Wirksamkeit des indischen Sensibilierungsprogramms für die fachgerechte Sammlung und Verwertung von E-Schrott (greene.gov.in/) und identifizierten potenzielle Synergien zwischen Strategien der Kreislaufwirtschaft auf indischer und europäischer Ebene. Darüber hinaus entwickelte adelphi einen Werkzeugkasten zur Kompetenzentwicklung im Bereich Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz und führte Einführungstrainings mit indischen Partnerorganisationen durch. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie unterstützte adelphi die indische Regierung durch die Organisation von Studienreisen und Workshops nach Europa.
Im Rahmen der zweiten Phase des EU-REI Projekts (Januar 2021 bis Dezember 2023) wurden diese Aktivitäten fortgesetzt. Unter anderem plante adelphi die Erstellung weiterer Sektorstudien zu Ressourceneffizienz (Textilindustrie, Agrar- und Landwirtschaft), die Umsetzung weiterer Trainings unter Nutzung des Werkzeugkastens im Online-Format sowie die Initiierung eines Innovations-Labors zur Pilotierung von Maßnahmen im Bereich der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft.