Die Klimakrise ist eine der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Indem sie Lebensgrundlagen in vielen Regionen verschlechtert, gefährdet sie die Stabilität und den globalen Frieden. So werden beispielsweise durch die Folgen des Klimawandels in der Sahel-Zone die humanitären Krisen und der Migrationsdruck verschärft und die Rekrutierung durch terroristische Bewegungen damit erleichtert. Ambitionierte Klimaaußenpolitik ist deshalb ein wichtiger Beitrag zu globalem Frieden und Stabilität. Auch aus dem Erfordernis einer Einhegung geopolitischer Verwerfungen als Folge der Klimakrise ergibt sich die Notwendigkeit klimaaußenpolitischen Engagements, das den Pfad zu einer klimaresilienten und emissionsarmen Welt unterstützt. Jedoch erschwert die aktuelle internationale politische Dynamik geordnete, multilaterale Verhandlungen und Lösungen.
In dem Vorhaben „Globale Antworten gestalten, regionale Initiativen umsetzen: Klimadiplomatie 2019-2020“ entwickelte adelphi in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt die bisherige außenpolitische Agenda für Klima und Stabilität weiter. Im Fokus steht das Engagement für den globalen Gestaltungsrahmen: die Unterstützung der Arbeit Deutschlands im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2019-2020. Auch die globale Nachhaltigkeitsagenda mit ihren 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) bildet einen wichtigen Rahmen. Ziel war es, die Synergien zwischen Aktivitäten der Außenpolitik und der Umsetzung der SDGs besser zu nutzen.
adelphis Expert*innen erarbeiteten im Rahmen des Vorhabens konzeptionelle Vorschläge zur Ausgestaltung internationaler Prozesse, unterstützten den Dialog mit vielen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren/-innen und koordinierten die internationale Expertengruppe zu Klimasicherheit. Weiterhin wurden Dialogformate organisiert und veranstaltet, Analysen durchgeführt sowie Studien und Policy Briefs verfasst. So wurden beispielsweise die Klima- und Konfliktdynamiken in Mali untersucht oder die Auswirkungen der knappen Wasserressourcen in Zentralasien. Damit wurden Klimarisiken konkret und regional bearbeitet. Hiermit wurden die internationalen Bemühungen im Rahmen der Vereinten Nationen gestärkt und konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Weiterhin wurden innovative Instrumente der Public Diplomacy eingesetzt wie die digitale Informationsplattform zur Klimaaußenpolitik Climate Diplomacy, um für ambitionierten Klimaschutz und systematische außenpolitische Kommunikation zu werben. Darüber hinaus gestaltete adelphi unterschiedliche Veranstaltungsformate wie eine modulare Wanderausstellung sowie fachspezifische Rollenspiele und Weiterbildungsangebote für Diplomat*innen und Entscheidungsträger*innen. Das Projekt wurde so konzipiert, dass die unterschiedlichen Elemente ineinander greifen. Zudem nahmen der Wissensaustausch und die Vernetzung mit einer großen Bandbreite von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren/-innen eine zentrale Rolle ein.