Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
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INTEGRATION Environment & Energy GmbH
Mit etwa 80 Prozent der nationalen Exporte und über vier Millionen Beschäftigten ist die Textil- und Bekleidungsindustrie in Bangladesch ein zentraler Pfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Dennoch bleibt die branchenweite Einhaltung von nationalen und internationalen Arbeitssicherheits- und Umweltstandards auch fünf Jahre nach dem Unglück in Rana Plaza eine große Herausforderung. Mangelnde Sicherheitsstandards bedrohen die Gesundheit der Arbeitskräfte und führen zu sozialen Konflikten zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten. Gleichzeitig führt die Nichteinhaltung von Umweltstandards zu Übernutzung und Verschmutzung der Wasserressourcen. Umweltprobleme und die Energieknappheit im Land werden somit weiter verschärft und die langfristigen Wachstumsaussichten des Sektors gefährdet.
Gemeinsame Anstrengungen von Regierungen, Industrieverbänden, internationalen Einkäufern, Entwicklungspartnern und der Industrie haben bereits zur Bewusstseinsbildung von relevanten Akteuren beigetragen. Des Weiteren wurden erfolgreich Sektorinitiativen ins Leben gerufen und die Kompetenzentwicklung nationaler Behörden bei der Überwachung der Einhaltung von Sicherheits- und Umweltstandards gefördert. Diese Bemühungen hatten bisher jedoch keine Auswirkungen auf das Investitionsklima in Textil- und Bekleidungsfabriken. Grund dafür waren begrenzte Erfahrungen der Unternehmen bei der Rentabilitätsbewertung, mangelnde betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Bezug auf die Abwägung der Vorteile und Risiken solcher Investitionen und ein generelles Informationsdefizit zu bestehenden Standards. Darüber hinaus war auch der eingeschränkte Zugang vieler Textilfabriken zu adäquaten Finanzdienstleistungen und -institutionen im Textilsektor eine weitere Hürde für ein verbessertes Investitionsklima. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wollte das ändern.
Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen unterstützte adelphi die GIZ und ihre Partner bei der Entwicklung von maßgeschneiderten "grünen" Finanzprodukten, auf die Unternehmen des Textil und Bekleidungssektors für Investitionen von Arbeitsschutz und Umweltschutzmaßnahmen zurückgreifen können. Begleitende Maßnahmen zielten u.a. auf einen Sensibilisierung, Schulung und Vermarktung der Finanzprodukte in der Textilbranche sowie die Entwicklung eines positiven "grünen" Investitionsklima im privaten Finanzsektor in Bangladesch ab. Die Umsetzung des Vorhaben erfolgte in enger Abstimmung mit der Bangladesch Zentralbank und den Entwicklungsbanken KfW und AFD. Bei der Übergabe des Vorhabens an die Bangladesch Zentralbank im Januar 2021 hatten erste Unternehmen bereits Mittel in der Höhe von EUR 0,58 Millionen in Anspruch genommen. Weiterführende Referenzen und Handreichungen stehen über eine separate Webseite http://rmg-finance.com.b… zur Verfügung.