Im Jahr 1999 wurde ein Abkommen zwischen der Europäischen Kommission und der bulgarischen Regierung über die Stilllegung der Blöcke eins bis vier des Kernkraftwerks Kozloduy geschlossen. Zur Überbrückung des daraus entstandenen Energiemangels wurde der Kozloduy International Decommissioning Support Fund (KIDSF) eingerichtet, um die Umstrukturierung und Modernisierung des bulgarischen Energiesektors durch Finanzierung und Kofinanzierung geeigneter Energieprojekte zu fördern. Der Fonds wird von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) verwaltet und erhält Unterstützung von der Europäischen Gemeinschaft, mehreren EU-Mitgliedstaaten sowie der Schweiz.
Das bulgarische Energieministerium wollte die durch den KIDSF finanzierten Energiesektormaßnahmen evaluieren. Ziel war es, die technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen von 38 Finanzhilfevereinbarungen über den Zeitraum von 2001 bis 2016 zu untersuchen. Die Studie legte einen besonderen Fokus darauf, ob die Prioritäten des KIDSF – Verbesserung von Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden sowie verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien – erreicht wurden.
adelphi führte gemeinsam mit dem Bulgarian Consulting Centre (BCC) die unabhängige Bewertung der Ergebnisse der von KIDSF unterstützten Energieprojekte durch. Um die verschiedenen Aspekte der Energiesektormaßnahmen zu erfassen, umfasste die Analyse eine Überprüfung der Energieeinsparungen und der Treibhausgasemissionen jedes einzelnen Projekts. Darüber hinaus wurden die makroökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen analysiert. Abschließend wurde bewertet, inwieweit die Ergebnisse der KIDSF-Projekte den ursprünglichen Zielen und Schwerpunktbereichen entsprachen.