Climate Change and the European Water Dimension – Increasing Resilience
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Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich zuallererst im Wasserkreislauf. Eine zentrale Herausforderung der EU besteht darin, ein klimaresilientes europäisches Wassermanagement zu schaffen. Im vorliegenden Projekt wurde untersucht, wie EU-Institutionen ihre Bemühungen beschleunigen und so die Klimaresilienz der europäischen Wasserressourcen verbessern können. Das Projekt zielte darauf ab, eine Informationsgrundlage für die Anfang 2021 veröffentlichte EU-Anpassungsstrategie sowie weitere relevante politische Instrumente zu schaffen.
Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wasserressourcen zeigen sich an verschiedenen Stellen: Längere und intensivere Dürren, Überschwemmungen und Sturmfluten wirken sich auf unterschiedliche Art und Weise auf Binnengewässer und Küstenregionen aus. Niederschlagsmuster verändern sich und die Wasserqualität wird schlechter – mit weitreichenden Folgen für die Sicherheit des Trinkwassers und die Gesundheit der Ökosysteme. Um diese klimabedingten Wasserrisiken in Zukunft zu verringern, müssen die Anpassungsmaßnahmen in den wasserabhängigen Sektoren unbedingt verstärkt werden. Viele dieser Maßnahmen bedeuten, dass wir Wasserressourcen nachhaltiger nutzen müssen als wir es bisher tun.
Wir müssen unsere Wirtschafts- und Lebensweise grundlegend ändern, um unsere sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Systeme resilienter zu machen.
Svenja Schulze, ehemalige Bundesumweltministerin
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Was waren die Ziele des Projekts?
Wassermanagement spielt eine entscheidende Rolle bei der Erreichung von Klimaresilienz – doch wird dies von den politischen Strategien der EU auch ausreichend berücksichtigt? Sind die aktuellen politischen Ziele ehrgeizig genug, um die Transformation herbeizuführen, die wir brauchen, um das Ausmaß künftiger Wasserrisiken bewältigen zu können? Und wie können wir sichergehen, dass die EU-Mitgliedstaaten die Anpassungsmaßnahmen angesichts des fortschreitenden Klimawandels auch schnell genug umsetzen?
Um diese Fragen zu beantworten, wurde dieses Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), dem portugiesischen Ministerium für Umwelt- und Klimaschutz und dem slowenischen Ministerium für Umwelt und Raumplanung als gemeinsame Initiative im Rahmen der Trio-Ratspräsidentschaft der drei Länder umgesetzt. Im Fokus standen dabei im Wesentlichen die folgenden drei Ziele:
Maßnahmen und politische Instrumente zu diskutieren, die dazu geeignet sind, Klimaresilienz herbeizuführen;
politische Empfehlungen für EU-Maßnahmen auszuloten, mit denen sich die Anpassungsbemühungen auf Ebene der EU und der Mitgliedstaaten sowie staatenübergreifend verbessern lassen;
Input bezüglich der Entwicklung einer neuen EU-Anpassungsstrategie und anderer relevanter politischer Prozesse und Instrumente der EU geben
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adelphi hatte die Leitung des Projekts inne und war für die Entwicklung eines Policy Paper und Hintergrundpapiers zuständig, die auf Diskussionen während einer Konferenz, den Konsultationen innerhalb einer Steuerungsrunde und Experteninterviews beruhten.
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Empfehlungen für politische Instrumente und Prozesse auf EU- und internationaler Ebene
Das Policy Paper enthält Empfehlungen für drei verschiedene Ebenen der politischen Strategie- und Entscheidungsfindung und umfasst die folgenden Themen:
Wasserbezogene Klimaresilienz sollte in allen politischen Strategien der EU und in internationalen Klimaschutzstrukturen berücksichtigt werden, indem die Kohärenz und das Ambitionsniveau aller relevanten politischen Strategien und Initiativen der EU erhöht werden; Synergien sollten über verschiedene internationale Strukturen für Klima- und Katastrophenschutz sowie nachhaltige Entwicklung hinweg genutzt werden.
Die neue EU-Anpassungsstrategie sollte einen besonderen Fokus auf wasserbezogene Themen legen, vor allem auf Querschnittsfragen wie die angemessene Finanzierung wasserbezogener Klimaresilienz, die verbesserte Verfügbarkeit wasserbezogener Daten und Klima-Dienstleistungen sowie die grenzübergreifende und internationale Zusammenarbeit.
Die Unterstützung eines nachhaltigen Wassermanagements ist ein wesentlicher Baustein, wenn es darum geht, die Klimaresilienz der EU-Mitgliedstaaten zu erhöhen. Dies kann nur erreicht werden, wenn ein fundamentaler Wandel der Art und Weise, wie wir Wasser nutzen und wertschätzen, herbeigeführt wird. Außerdem muss diese Transformation durch sektorübergreifende Koordination, die Beteiligung aller Stakeholder und Sensibilisierungsmaßnahmen unterstützt werden.
Link Überschrift
Policy Paper: Climate change and the European water dimension - Enhancing resilience.
Während einer Konferenz haben mehrere Hundert Teilnehmende aus Wissenschaft und Praxis zusammengefunden, die in unterschiedlichen Bereichen und Disziplinen zum Thema Klimawandel und Wasser forschen oder arbeiten. Die Konferenz war eine wichtige Plattform, um Bewusstsein zu erzeugen und den wissenschaftlichen Diskurs zum Thema Wasser voranzutreiben.
Durch die enge Zusammenarbeit mit den wichtigsten Experten und Expertinnen sowie Entscheidungstragenden wurde sichergestellt, dass die politischen Ergebnisse praktisch umsetzbar und wissenschaftlich fundiert sind, sodass sie von der EU-Anpassungsstrategie und anderen entsprechenden politischen Prozessen aufgegriffen werden können.
Durch die Beteiligung hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter der portugiesischen und slowenischen EU-Ratspräsidentschaften konnte die Aufmerksamkeit für das Thema und die Ergebnisse der Konferenz über die Dauer des Projekts hinaus aufrechterhalten werden.