Die fünfte Verhandlungsrunde zum globalen Plastikabkommen: Chancen und Hindernisse
News vom 19. Nov. 2024
News vom 06. Apr. 2023
Wie kann der Gebäudesektor bis 2045 klimaneutral werden? Das zeigt ein Gutachten des BMWK auf, an dem adelphi research mitgewirkt hat. Es kommt zu dem Schluss, dass die Zeit drängt. Sich auf einzelne Maßnahmen zu beschränken ist keine Option mehr. Und der soziale Ausgleich muss ein zentraler Bestandteil der Gebäudestrategie des Bundes sein.
Bis spätestens 2045 muss Deutschland klimaneutral werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen in allen Sektoren die Weichen in diese Richtung gestellt werden. Auch der Gebäudebereich steht damit vor einer großen Transformation. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz haben Prognos, ifeu, Becker Büttner Held, dena, EY, FIW München, iTG, Öko-Institut, und adelphi research ein Gutachten zur Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045 erstellt.
Dieses zeigt auf, wie und mit welchen Instrumenten die Wärmewende noch gelingen kann. adelphi research hat die Kapitel zum Instrument Wärmeplanung und zu Maßnahmen zur verbesserten Sozialverträglichkeit einer Transformation des Gebäudesektors beigesteuert.
Im Vergleich zu vorangehenden Studien ist der Lösungskorridor des Zielszenarios in diesem Gutachten sehr eng und auch steiler. Das bedeutet, Abweichungen in einzelnen Handlungsfeldern können kaum durch Maßnahmen in anderen Handlungsfeldern kompensiert werden und führen zur Zielverfehlung der Klimaneutralität bis 2045. Das Gutachten zeigt auch, dass die jährlichen Emissionsziele im Gebäudesektor vor 2030 kaum erreichbar sind.
Klimaneutralität im Gebäudesektor bis 2045 ist jedoch weiterhin erreichbar. Dafür sind sehr ambitionierte, teils disruptive und gut aufeinander abgestimmte Maßnahmen in allen Handlungsfeldern (Bereitstellung THG-neutraler Energieträger, Einbindung erneuerbarer Energien, baulicher Wärmeschutz) erforderlich. Im Prinzip wird alles gleichzeitig passieren müssen: das Rollout der Wärmepumpen, der Ausbau von Fernwärmenetzen, die Sanierung der Gebäudehüllen und vieles mehr. Und ohne drastischem Ausbau klimaneutraler Energieträger, insbesondere Strom und Fernwärme, wird die Wärmewende von vornherein scheitern.
Ein verknüpfendes Element der in der Studie dargelegten Instrumente ist die Wärmeplanung. Diese soll für Kommunen verpflichtend sein. So können Kommunen in räumlicher Abstimmung erneuerbare Wärmequellen erschließen und damit verbundene Infrastrukturen sowie Wärmesenken erarbeiten – alles konsequent auf das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 ausgerichtet. Das dient der nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung sowie der kommunalen Daseinsvorsorge. Die notwendigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung dieses Instruments hat adelphi in der Studie aufgezeigt.
Die politischen Instrumente, die die Gebäudestrategie Klimaneutralität ermöglichen sollen, haben Auswirkungen auf die Wohnsituation der Betroffenen, die Kosten des Wohnens und damit auch auf die Bezahlbarkeit von Wohnraum. Damit die politischen Instrumente sozial verträglich und akzeptiert sein können, sind entlastende Mechanismen insbesondere für einkommensschwache Haushalte notwendig. adelphi hat im Rahmen des Gutachtens diese Mechanismen geprüft. Hierzu zählen:
Damit die Dekarbonisierung des Gebäudesektors auch sozialverträglich finanziert werden kann, sind innovative Finanzierungsmodelle gefragt. Es gibt mehrere, die in Deutschland noch nicht weit verbreitet aber vielversprechend sind. Hierzu gehören On-Bill Modelle, das Property Assessed Clean Energy-Modell und grüne Mietverträge. adelphi research hat diese Modelle geprüft und ihren Einsatz in Deutschland auch auf Grundlage vorangegangener Projekte von adelphi wie etwa dem Projekt „RenOnBill“ evaluiert.