Die COP29 in Baku endete in der Verlängerung mit einem unzureichenden Ergebnis bezüglich des internationalen Klimafinanzierungsziels. Unter der Präsidentschaft Aserbaidschans führte damit zum dritten Mal in Folge ein Exporteur fossiler Energien die Klimaverhandlungen an – mit mäßigem Erfolg, nicht nur in Baku, sondern auch bei den vorherigen COPs in Sharm El-Scheich und Dubai.
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Selten ist eine COP mit größerer Frustration bei den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern zu Ende gegangen.
Zitatgeber*in
Dennis Tänzler
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Director und Head of Programme Climate Policy bei adelphi research
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Die Klimaverhandlungen sind im aktuellen Format kaum noch strukturell geeignet, um über die Leitplanken der notwendigen komplexen globalen Transformationsprozesse zu entscheiden. Was es jetzt dringend nach dem fossilen Hattrick braucht, ist ein klimapolitisches Heimspiel.
Der Misserfolg der COP29 wurde besonders deutlich durch das als Minimum formulierte Klimafinanzierungsziel von 300 Milliarden US-Dollar jährlich. Laut vielen Schätzungen fehlt es jedoch an einer Billion US-Dollar pro Jahr, um die Länder bei der Transformation, Anpassung oder dem Management von Verlusten und Schäden zu unterstützen. Der aktuelle Klimahaushalt wird neu verhandelt werden müssen und noch selten ist eine COP mit größerer Frustration bei den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern zu Ende gegangen.
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Was von der COP29 bleibt, sind kleine Prozessfortschritte, etwa im Hinblick auf die Umsetzung globaler Kohlenstoffmärkte, sowie hoffnungsvolle Signale aus einzelnen Ländern wie Ruanda, die nationale Strukturen schaffen, um grüne Transformationen zu fördern.
Die zentralen Säulen der internationalen Klimafinanzierung, wie der Green Climate Fund, der Adaptation Fund und die Global Environment Facility, haben Initiativen vorgestellt, um die Mittelvergabe effizienter zu gestalten und insbesondere auch Staaten zu unterstützen, die aufgrund von Konflikten deutlich weniger Zugang zu Klimafinanzierung haben.
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Die Auswirkungen dieser Entwicklungen, die Notwendigkeit, die nächste Runde der nationalen Klimabeiträge ambitioniert zu gestalten, und zukünftiger Gastgeber Brasilien, der bereits in Baku mit großem Gestaltungswillen aufgetreten ist, lassen die Aussichten für ein Heimspiel im Jahr 2025 etwas hoffnungsvoller erscheinen.