Wasserdiplomatie im Sinne eines Engagements von Drittparteien bei grenzüberschreitenden Wasserproblemen wird zunehmend von europäischen und anderen westlichen Regierungen eingesetzt. Hauptantrieb ist die Wahrnehmung drohender Wasserknappheit, Angst vor Konflikten und sogar "Wasserkriegen" in einigen Regionen der Welt. Studien zu globalen wasserbezogenen Risiken unterstützen diese Wahrnehmung. Zurzeit ist die Wasserdiplomatie jedoch immer noch ein im Entstehen begriffenes Feld der Diplomatie; ihre Notwendigkeit und Instrumente sind weder allgemein bekannt noch voll ausgeschöpft.
Der vorliegende Leitfaden basiert auf der Analyse wasserbezogener wirtschaftlicher und politischer Verflechtungen in großen geteilten Flussgebieten. Er identifiziert verbreitete Muster lokaler Probleme, Betreiber, Instrumente und Prozesse und betrachtet Konflikte zwischen Wassernutzungszielen genauer. Er skizziert einen allgemeinen Rahmen für eine innovative Wasserdiplomatie, liefert relevante Hintergrundinformationen und erleichtert die Formulierung vielversprechender Berichte zur Förderung der grenzüberschreitenden Wasserkooperation.