Kurzstudie zur Umsetzung der Maßnahme „Modellvorhaben erneuerbare Energien in hocheffizienten Niedertemperaturwärmenetzen“
Autoren (Text)
Pehnt, Martin; Michael Nast, Christian Götz, Sebastian Blömer, Anton Barckhausen, David Schröder, Rolf Miljes, Christian Pottbäcker, Henriette Breier, Christian Nabe, Sigrid Lindner, Benjamin Dannemann, Thomas Wenzel und Marco Wünsch
2017 | Berlin/Düsseldorf/Heidelberg/Köln: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Wärmenetze sind ein wichtiges Infrastrukturelement für eine zukünftige Wärmeversorgung und weisen trotz rückläufigen Gebäudewärmebedarfs ein beträchtliches Ausbaupotenzial auf (mit einem langfristigen wirtschaftlichen Potenzial von rund 25 bis 30 Prozent des Wärmebedarfs). Wärmenetzinfrastrukturen bieten den systemischen Vorteil eines räumlichen und zeitlichen Ausgleichs von Wärmequellen und Wärmenachfrage in einem technisch und wirtschaftlich optimierten System über angepasste Vor- und Rücklauftemperaturen, Wärmespeicher und Sektorkopplung.
Die zukünftige vierte Generation soll die Möglichkeiten von Wärmenetzen voll ausschöpfen. Unter Wärmenetzsystemen der vierten Generation werden innovative Wärmeinfrastrukturen auf Basis von verlust- und temperaturoptimierten Wärmenetzen verstanden. Die Wärmebereitstellung erfolgt unter Kriterien des Klimaschutzes und der perspektivisch kostengünstigen Wärmeversorgung überwiegend auf Basis von erneuerbaren Energien und Abwärme. Die Optimierung des Temperaturniveaus erlaubt die Erschließung zusätzlicher Wärmequellen und steigert Energie- und Kosteneffizienz der Systeme.
Ziel dieser Studie war es, basierend auf einer Auswertung von 65 existierenden Wärmenetzen, der Befragung von 30 Experten, zwei Fachworkshops, einer ausführlichen Hemmnisrecherche, intensiven Wirtschaftlichkeits- und Potenzialüberlegungen und einer Auswertung von bestehenden Förderprogrammen Rahmenbedingungen, technische Mindestanforderungen und die Detailausgestaltung für ein Förderprogramm „Wärmenetzsysteme 4.0“ abzuleiten.