Der im August 2022 in den USA verabschiedete „Inflation Reduction Act“ (IRA) wird derzeit in Europa vielfältig diskutiert im Kontext von Klimaschutz, Dekarbonisierung und grüner Industriepolitik. In der öffentlichen Debatte schwingt dabei häufig mit, dass die neue US-Förderung in Form von Tax Credits (Steuervergünstigungen) sehr viel höher und effektiver sei als die bestehenden Fördermechanismen in Europa, was dementsprechend zu einer Besserstellung des US-Markts führen würde. Wie groß dieser nun erwartete Unterschied bei der Förderung und den danach verbleibenden Kosten für den Ausbau und die Herstellung der energiewenderelevanten Technologien aber wirklich ist, wird bisher in der Debatte nicht weiter quantifiziert und ist größtenteils noch nicht analysiert worden.
Die vorliegende Studie setzt an dieser Lücke an, indem sie die geplante Förderung in ausgewählten energiewenderelevanten Sektoren näher untersucht und insbesondere mit dem bestehenden Fördersystem in Deutschland/Europa vergleicht: Für Wasserstoff, Solar, Onshore-Wind, EVs und Batterien wird die IRA-Fördersystematik analysiert und in Höhe und ökonomischen Auswirkungen mit den in Deutschland verfügbaren Instrumenten verglichen. Auf der Grundlage eigener Analysen und Expert*inneninterviews liefert adelphi eine Einschätzung, in welchen Sektoren Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen und Standorte in Deutschland und Europa zu erwarten sind.