Weltweit gewinnen Städte an Bedeutung in internationalen Klimaverhandlungen, speziell in jenen zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC). Zugleich ist in Städten immer öfter sowohl ambitionierter Klimaschutz als auch dessen Scheitern zu beobachten. Beides macht deutlich, dass die Bedürfnisse und Leistungsfähigkeit von Städten in der internationalen Klimapolitik stärker berücksichtigt werden müssen. Angesichts der wachsenden Zusammenarbeit und Vernetzung von Städten ergibt es für nationale Regierungen auf der ganzen Welt Sinn, Städte als eine zusammenhängende Akteursgruppe zu verstehen und einzubeziehen. Trotzdem bliebt in vielen Fällen unklar, welche Rolle sie konkret einnehmen sollen.
"Urbanization and Climate Diplomacy" untersucht die Rolle von Städten und Städtenetzwerken in der aktuellen internationalen Klimapolitik. Dabei betrachten die Autoren vor allem die jüngsten Entwicklungen im Vorfeld der COP21-Verhandlungen in Paris, wie beispielsweise die nationalen Beiträge zum globalen Klimaschutz (INDCs) und die Entwicklung der Klimafinanzierung. Darüber hinaus unterstreicht das Paper die Möglichkeiten von Städten, lokale Impulse für Klimapolitik beizusteuern,und welche Rolle ihnen daher zukünftig zukommen sollte.
Dazu analysieren die Autoren zunächst die historische und aktuelle Rolle von Städten in der internationalen Klimadiplomatie. Anschließend diskutieren sie die Hintergründe und Motive, mit denen sich Städte in die Klimadiplomatie einbringen, und untersuchen regionale Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Daraufhin wird die Rolle von Städtenetzwerken, dem Privatsektor und weiteren, neuen Akteuren der Klimadiplomatie analysiert. Abschließend formulieren die Autoren Handlungsempfehlungen zur besseren Integration von Städten in die internationale Klimapolitik.
Die Studie wurde vom Auswärtigen Amt mit einer finanziellen Zuwendung gefördert.