Das Engagement im globalen Klimaschutz ist heute stärker denn je. Das zeigen das rasche Inkrafttreten des Pariser Abkommens und die jüngsten Erfolge der COP22 in Marokko. Demnach könnte das Streben nach globaler Dekarbonisierung auch den entscheidenden Wendepunkt in den Foren der Klima- und der Energiepolitik markieren. Allerdings sind Klimathemen auf den Agenden zentraler internationaler Gremien bislang nur selten zu finden. Ein Beispiel dafür sind die G20. Im Jahr 2016 gab es unter Chinas Präsidentschaft vielversprechende Fortschritte mit Blick auf einen Klima-Energie-Nexus. Deutschlands aktuelle G20-Präsidentschaft bietet nun die Chance, die Ziele des Pariser Abkommens in einen Strategieplan umzusetzen, der einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern in den nächsten Jahrzehnten verspricht.
Welche Rolle spielt der Klima-Energie-Nexus aktuell bei den G20? Wie wird sie in Zukunft aussehen? Hat die Ratifizierung und das Inkrafttreten des Pariser Abkommens die Agenda der G20 beeinflusst - oder war es umgekehrt? In welchem Umfang befassen sich die einzelnen G20-Mitglieder mit dem Nexus? Wird das Thema auch in Zukunft Teil des politischen Portfolios bleiben, angesichts aktueller politischer Entwicklungen innerhalb der G20, wie etwa der Brexit oder der Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA? Um diese Fragen zu beantworten, analysieren Lina Li, Julia Melnikova und Dennis Tänzler die unterschiedlichen Ansätze einzelner G20-Mitglieder, um den Klima-Energie-Nexus auszugestalten. Zugleich untersuchen sie die Ergebnisse der G20-Präsidentschaft Chinas im Hinblick auf Klima- und Energiethemen und geben Handlungsempfehlungen für eine Klima- und Energie-Agenda der deutschen G20-Präsidentschaft für das Jahr 2017.