Chinas Neue Seidenstraße (Englisch: Belt and Road Initiative, abgekürzt BRI) ist ein Paradebeispiel dafür, wie Geopolitik mit Dekarbonisierungs-Prozessen interagieren kann. Die erfolgreiche Umsetzung des Pariser Abkommens hängt von den Emissionspfaden der BRI-Partnerländer und den Infrastrukturentscheidungen ab, die sie heute treffen. Chinas Unterstützung für Energie-, Transport- und Industrieprojekte könnte einige dieser Entscheidungen beeinflussen. Gleichzeit gehen diese Investitionen mit geopolitischen Bestrebungen Chinas und seiner Partner einher.
Die Neue Seidenstraße ist keine bloße Kreditlinie, sondern ein zentrales Wirtschaftsdiplomatie-Instrument einer Weltmacht mit potentiell enormen Nachhaltigkeitsfolgen. Die spezifischen Projekte und der geopolitische Kontext variieren in den verschiedenen Zielländern und -regionen, und damit auch ihre möglichen Auswirkungen auf den Klimaschutz.
Der Bericht wählt daher einen Fallstudien-Ansatz und betrachtet im Detail die von China finanzierten Projekte in Kasachstan. Basierend darauf skizziert die Studie einige Ansatzpunkte für die europäische Klimadiplomatie, um mit China und den Drittländern auf eine „grüne“ Neue Seidenstraße hinzuarbeiten.
Der Bericht ist im Rahmen des Forschungsprogramms Mistra Geopolitics entstanden.