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News vom 24. Nov. 2023
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Wissenschaftler und politische Entscheidungstragende plädieren für eine verbesserte Wissensgrundlage, um die Meere besser vor Plastikmüll zu schützen. Häufig wird in diesem Kontext ein wissenschaftlicher Beratungsmechanismus beziehungsweise ein Beratungsgremium gefordert. Dieses soll als wechselseitige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik fungieren und wichtige Informationen für die Strategie- und Entscheidungsfindung im globalen Kampf gegen Plastikmüll in den Ozeanen liefern. Auch die Autor*innen dieses Berichts sprechen sich für einen globalen wissenschaftlichen Mechanismus aus und erläutern, was erforderlich ist, damit dieser effektiv funktioniert.
Die Wissensbasis in Bezug auf die Meeresverschmutzung durch Plastik muss gestärkt werden. Dies ist nicht nur eine weit verbreitete politische Forderung einer zunehmenden Zahl von Akteuren – darunter Staaten, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Alles, was bisher über die Meeresverschmutzung durch Plastikmüll bekannt ist – oder vielmehr das, was noch nicht oder kaum bekannt ist – macht deutlich, dass die Wissensbasis gestärkt werden muss.
Was bekannt ist:
Kunststoffe kommen überall in den Ozeanen vor: an der Oberfläche, in den Tiefen des Wassers, in Sedimenten des Meeresbodens, an Küsten und den Biota.
In und zwischen vielen Organismen, Lebensräumen und trophischen Ebenen und folglich auch in Meerestieren befindet sich Plastik.
Alle Schritte im Lebenszyklus von Kunststoffprodukten - von der Herstellung bis zur Bewirtschaftung der Abfälle - tragen dazu bei, dass sich die Plastikmenge in den Ozeanen erhöht. Die meisten Eintrittspfade von Plastik in die Ozeane sind bekannt.
Das weit verbreitete Vorkommen von Kunststoffen in den Ozeanen hat negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt. Kunststoffe in den Meeren bedrohen sowohl einzelne Meeresarten als auch ganze Lebensräume, was letztlich zu einer Gefährdung der biologischen Vielfalt im Meer führt.
Die Meeresverschmutzung durch Plastik hat erhebliche negative soziale und wirtschaftliche Auswirkungen, unter anderem durch die Kosten für Umweltschäden und -sanierung.
Plastikrückstände in Meerestieren stellen eine wachsende Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar.
Die Bekämpfung der Plastikverschmutzung der Meere erfordert einen Lebenszyklusansatz.
Wo weitere Recherchen erforderlich sind:
Das vorhandene Wissen zeigt, dass politisches Handeln auf allen Regierungsebenen erforderlich ist, um die Meeresverschmutzung durch Plastik zu reduzieren. Jedoch braucht es noch ein besseres Verständnis dafür, wie politische und technische Interventionen über den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen hinweg wirksam gelenkt und eingesetzt werden können.
Bisher sind die wissenschaftlichen Mechanismen und Gremien in Bezug auf Meeresmüll und Mikroplastik noch stark fragmentiert. Außerdem fehlt ihnen eine ausreichende Institutionalisierung, Koordination und Kontinuität. Die Etablierung einer globalen Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik ist daher die beste Option: um Wissenslücken zu schließen und vorhandenes Wissen zu überprüfen, zu synthetisieren und in wirksame wissenschaftliche Politikberatung zu übersetzen.
Mit dieser Studie wird eine Informationsgrundlage für politische Entscheidungstragende und Interessenvertreter*innen geschaffen, die versuchen, einen wirksamen globalen wissenschaftlichen Mechanismus in Bezug auf die Meeresverschmutzung durch Plastik zu etablieren. Der Bericht zeigt verschiedene Optionen auf, ohne dabei eine zu favorisieren. Ziel ist es, eine informierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Politische Entscheidungstragende und Interessenvertreter*innen erhalten Argumente für die Einrichtung eines globalen wissenschaftlichen Mechanismus. Zudem erfahren Sie, welche zentralen Anforderungen berücksichtigt werden sollten und welche institutionellen Optionen es bereits gibt.
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