Dieser Bericht identifiziert Schlüsselindikatoren, welche die Entscheidungsträger*innen der G7 in den nächsten zehn Jahren beobachten sollten, um frühzeitig vor den Gefahren des Klimawandels für die globale Stabilität und Sicherheit zu warnen.
Dank präziserer Modelle können die physischen Auswirkungen des Klimawandels immer genauer vorhergesagt werden (siehe z. B. das Klimarisikoprofil von Weathering Risk für Somalia). Um jedoch vorhersagen zu können, wie sich diese Faktoren auf Frieden und Stabilität auswirken werden, und um Schlüsselbereiche zu identifizieren, die die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger*innen erfordern, müssen qualitative Ansätze die quantitative Methodik ergänzen. Qualitative Ansätze berücksichtigen ein breites und oft schwer vorhersehbares Spektrum von Faktoren. Details im Hinblick auf den "mixed method"-Ansatz des Weathering Risk Projekts finden Sie hier.
Aus diesem Grund hat Weathering Risk bei der Erstellung des Berichts mit Good Judgment, dem weltweit genauesten geopolitischen und geoökonomischen Prognoseinstitut zusammengearbeitet:
Für den Bericht wurden 30 der besten Superforecaster gebeten, sieben Fragen zu klimabedingten Risiken im kommenden Jahrzehnt bis 2031 zu beantworten:
Wie effektiv wird der Multilateralismus im nächsten Jahrzehnt sein, insbesondere in Bezug auf das globale Klimaregime?
Inwieweit wird der Klimawandel die internationale Solidarität stärken?
Wie und wo wird der Klimawandel die Instabilität in fragilen Regionen der Welt verstärken?
Inwieweit und wo werden steigende Lebensmittelpreise die Instabilität in fragilen Regionen der Welt verstärken?
Wo und in welchem Ausmaß werden Megastädte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen fragiler werden, wenn sich die Auswirkungen des Klimawandels verstärken?
Wo wird erhöhter Druck auf Wassermanagementsysteme zu mehr Sicherheitsrisiken führen?
Werden ölproduzierende Länder in einer dekarbonisierten Weltwirtschaft stabil bleiben?
Diese Fragen wurden zunächst anhand einer engeren Reihe objektiv falsifizierbarer Prognosemetriken untersucht, gefolgt von einer umfassenderen, breiter angelegten Diskussion der Fragen.
Zusammengenommen zeichnen die Ansichten der Superforecaster ein alarmierendes Bild der Welt im Jahr 2031: Unser Planet wird (immer noch) auf dem Weg zu einer katastrophalen globalen Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts sein, und es stehen nicht genügend Finanzmittel für eine wirksame Anpassung oder Abschwächung zur Verfügung. Der Klimawandel wird zunehmend zur Vertreibung von Menschen, zur Fragilität von Megastädten und zum Anstieg der Lebensmittelpreise beitragen. Er wird auch Faktoren beschleunigen, die zur Instabilität in Ländern beitragen, die von der Ausfuhr fossiler Brennstoffe abhängig sind. Überdies wird er aller Voraussicht nach zusätzlich Druck auf regionale und internationale Konflikte zwischen Ländern mit gemeinsamen Flusssystemen erzeugen.
Diese Ergebnisse sind jedoch keineswegs unvermeidlich. Maßnahmen der politischen Entscheidungsträger*innen in diesen Risikobereichen können die schlimmsten Folgen abwenden. Wenn sie ihre Macht nutzen, mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Partner konstruktiv einbinden, haben es die G7-Staaten heute in der Hand, die schlimmsten Folgen für morgen zu verhindern.