The costs of inaction and benefits of water cooperation
Autoren (Text)
Pohl, Benjamin; Annika Kramer, William Hull, Sabine Blumstein, Iskandar Abdullaev, Jusipbek Kazbekov, Tais Reznikova, Ekaterina Strikeleva, Eduard Interwies und Stefan Görlitz
2017 | Bern: Swiss Agency for Development and Cooperation
Zentralasien ist Schauplatz intensiven Wettbewerbs um die Nutzung vorhandener Wasserressourcen, wobei es insbesondere Zielkonflikte zwischen landwirtschaftlicher Bewässerung und Wasserkraft gibt. Trotz einer allgemeinen politischen Selbstverpflichtung zur Zusammenarbeit wird diese Nutzung noch immer von nicht aufeinander abgestimmten und teils widersprüchlichen nationalen Strategien geprägt. Diese nur eingeschränkte Kooperation im Wassersektor birgt erhebliche Kosten und Risiken für die Entwicklung der gesamten Region.
Die Studie “Rethinking Water in Central Asia” analysiert die Kosten des Status quo, die die Differenz zwischen dem momentanen Zustand eingeschränkter Zusammenarbeit und einem möglichen, durch verbesserte Kooperation erreichbaren Zustand darstellen.
Selbst wenn nur einige Teile der schwer abschätzbaren Gesamtkosten des Status quo in Betracht gezogen werden, übersteigen diese bereits heute eine jährliche Summe von 4,5 Milliarden USD für die Gesamtregion und sind für alle fünf untersuchten Ländern erheblich. Wenn sich im Wassermanagement nichts ändert, werden der zunehmende Verfall der Infrastruktur, voranschreitende Umweltzerstörung und demographischer sowie wirtschaftlicher Druck diese Kosten weiter in die Höhe treiben.
Durch das Aufzeigen dieser Kosten sowie verschiedener Ansätze zu ihrer Beseitigung möchte der Bericht politische Gestalter in Zentralasien dazu ermutigen und dabei unterstützen, regionale Wasserkooperation zu stärken und Wassermanagement zu verbessern. Die erheblichen Kosten des Status quo spiegeln die potenziellen Vorteile der Wasserkooperation wider. Ihr Umfang beweist somit auch die Größenordnung des zusätzlichen Wohlstands, den besseres Wassermanagement und engere Zusammenarbeit in Zentralasien zeitigen können.