Die Regierung Moon hat seit 2017 bedeutende Schritte eingeleitet, um die Energiewende in der Republik Korea voranzutreiben: Atom- und Kohlekraft sollen sukzessive reduziert und der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung deutlich gesteigert werden. Der Erfolg der Energiewende entscheidet sich jedoch vor allem an der öffentlichen Akzeptanz, die in Korea eine große Herausforderung darstellt. Die Atomindustrie leistet starken Widerstand, und gezielte Desinformationskampagnen verunsichern die Bevölkerung. Sie sorgt sich beispielsweise um die Stabilität des Energiesystems, wenn der Anteil an variablen erneuerbaren Energien am Strommix steigt, und hat gleichzeitig wenig Wissen über die mit konventionellen Energieträgern einhergehenden Risiken und Umweltschäden.
Vor diesem Hintergrund hat adelphi im Rahmen des Energiedialogs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit Korea eine Studie erstellt, die den aktuellen Stand der öffentlichen Akzeptanz erneuerbarer Energien in Deutschland und Korea sowie die bestehenden Herausforderungen analysiert. Sie unterscheidet dabei zwischen den drei Sphären der sozio-politischen, der lokalen und der Marktakzeptanz.
Wie kann die Akzeptanz von Wind- und Solarenergie in Korea bestmöglich gefördert werden, wo es größtenteils noch an allgemeiner Zustimmung der Bevölkerung zur Energiewende fehlt? Auf Basis der Auswertung einschlägiger Literatur und erfolgreicher Best-Practice-Beispiele aus Deutschland zeigt die Studie auf, wie beispielsweise Informationskampagnen und transparente Kommunikation, eine Beteiligung der Bürger an Planungs- und Entscheidungsprozessen oder auch die finanzielle Beteiligung der Kommunen die Akzeptanz erneuerbarer Energien in Korea steigern könnten und welches Potential dabei ein vertiefter energiepolitischer Austausch zwischen Deutschland und Korea birgt.