Offshore-Windenergie spielt in Deutschland eine wichtige Rolle für die Erreichung der Klima- und Energieziele. Zudem kann sie dazu beitragen, die Volatilität in einem von erneuerbaren Energien dominierten Stromnetz zu verringern, die Stromkosten langfristig zu senken, die Netzflexibilität durch internationale Netzverbindungen zu erhöhen und potenziell grünen Wasserstoff zu erzeugen. Deutschland hat seit 2010 einen relativ schnellen Ausbau der Offshore-Windenergie erlebt – mit einer nun installierten Kapazität von rund 7,8 Gigawatt (GW) in 1.500 Anlagen (Stand Dezember 2021), die 4,9 Prozent zur Nettostromerzeugung beiträgt.
Im Rahmen des Koalitionsvertrages der Bundesregierung und der letzten Novelle des Wind-auf-See-Gesetzes wurden die Ausbauziele für die Offshore-Windenergie in Deutschland deutlich erhöht: auf mindestens 30 GW bis 2030, 40 GW bis 2035 und 70 GW bis 2045. Um diese Ziele zu erreichen, sind für die nächsten Jahre größere Ausschreibungsrunden geplant, wurden neue Auktionsdesigns eingeführt und neue Offshore-Windgebiete für rund 60 GW installierte Leistung identifiziert. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Deutschland den Ausbau ausreichend beschleunigen kann, um seine neuen Ziele zu erreichen. Denn es gibt noch zahlreiche Herausforderungen, unter anderem in Bezug auf die Länge der Genehmigungsverfahren, die Umsetzung der Ausschreibungskriterien sowie die Schaffung ausreichender Lieferketten-, Hafen- und Netzanschlusskapazitäten.
Diese Präsentation gibt zunächst einen Überblick über den Status quo der Offshore-Windenergie in Deutschland, einschließlich des regulatorischen Rahmens, der Netzinfrastruktur und der heimischen Lieferkette. Darauf aufbauend werden Erkenntnisse für einen erfolgreichen politischen Rahmen abgeleitet, bevor am Ende die Perspektiven und Herausforderungen für die Entwicklung des deutschen Offshore-Windsektors skizziert werden.
Die Präsentation wurde in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Martin Skiba, Vorstandsmitglied der Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE, erstellt.