Das Sharr/Šara-Gebirge und das Korab-Massiv in Südosteuropa sind ein Zentrum der Artenvielfalt. Es umfasst vier Schutzgebiete, die vielfältige Ökosysteme mit seltener Flora und Fauna beherbergen: Korab-Koritnik, Mavrovo, Shar Mountain sowie Sharri/Šara. Mit einer Gesamtfläche von mehr als 240.000 Hektar und mehr als 100.000 Menschen, deren Lebensgrundlage von den Ressourcen vor Ort abhängt, ist es eines der wichtigsten Schutzgebiete Europas. Doch der Klimawandel bedroht die Artenvielfalt in diesem Gebiet und gefährdet somit die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung.
Basierend auf einer früheren Scoping-Studie zeigt dieses Strategiepapier Möglichkeiten auf, um die identifizierten Herausforderungen gezielt anzugehen. Es beschreibt Wege für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den vier Schutzgebieten und skizziert konkrete Projektideen zur Bewältigung klimabedingter Sicherheitsrisiken im Sharr/Šara-Gebirge und im Korab-Massiv. Dazu gehören Initiativen zur Prävention von illegaler Abholzung und Wilderei, die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Waldbränden und die Schaffung von Einkommensgrundlagen für Frauen.
Diese Strategie wurde im Rahmen eines Konsultationsprozesses entwickelt, bei dem die jeweiligen Verwaltungsbehörden der Parks, Regierungsbehörden, NGOs, regionale und internationale Organisationen, Kommunen sowie Expert*innen zusammenkamen, um über klimabedingte Sicherheitsrisiken zu diskutieren und einen Aktionsplan zu entwickeln. Die Strategie entstand im Rahmen des außerbudgetären OSZE-Projekts Strengthening responses to security risks from climate change in South-Eastern Europe, Eastern Europe, the South Caucasus, and Central Asia (Stärkung der Reaktionen auf Sicherheitsrisiken durch den Klimawandel in Südosteuropa, Osteuropa, dem Südkaukasus und Zentralasien). Es wird vom Büro des Office of the Co-ordinator of OSCE Economic and Environmental Activities (OCEEA) in Partnerschaft mit adelphi durchgeführt und von Andorra, Österreich, der Tschechischen Republik, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Liechtenstein, Luxemburg, Norwegen, Polen, Schweden und den Vereinigten Staaten finanziert. Das Projekt ist Teil der aktiven Bemühungen der OSZE, ihre Teilnehmerstaaten bei der Umsetzung des OSZE-Ministerratsbeschlusses zum Klimawandel von 2021 zu unterstützen.