Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) sind der Schlüssel für einen besseren Schutz der Biodiversität in Malawi und Sambia. Die wachsende Dringlichkeit von Schutzbemühungen ergibt sich aus der folgenschweren Überbeanspruchung natürlicher Ressourcen, insbesondere der Abholzung, und die damit einhergehende Bedrohung der biologischen Vielfalt. Da diese Bedrohung negative Auswirkungen auf den Lebensunterhalt der Menschen vor Ort hat, sind KKMUs wichtige Akteure, um das Wohlergehen lokaler Gemeinschaften zu sichern und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu schützen. Die zwei Rahmenstudien „Filling the Missing Middle Financing Gap“ geben Einblick in die aktuellen Finanzierungsbarrieren in Malawi und Sambia und zeigen die Notwendigkeit innovativer Biodiversitätsfinanzierung für KKMUs auf.
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Unterstützung biodiversitätsfreundlicher KKMUs in Malawi und Sambia
Um biodiversitätsfreundlichen Unternehmen den Zugang zu Finanzierung zu ermöglichen und ihre Geschäftsmodelle zu stärken, unterstützt der Biodiversity Finance Accelerator (BioFA) 29 KKMUs in Malawi und Sambia. Teilnehmende KKMUs in beiden Ländern zeichnen sich durch Geschäftsmodelle aus, die zum Erhalt oder zur Wiederherstellung von Ökosystemen beitragen und damit sowohl positiv auf die biologische Vielfalt als auch auf die Sicherung des Lebensunterhalts lokaler Gemeinschaften einwirken. Getreu dem Konzept „think global, act local“ geht es bei den Unternehmen beispielsweise darum, die Nachfrage nach Holz durch das Angebot alternativer Brennstoffe zu verringern oder nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.
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Was ist das "Missing Middle Financing Gap"?
Die KKMUs zählen zu der „fehlenden Mitte“, die von regulären Geschäftsbanken nicht bedient werden und dadurch in eine Finanzblase geraten, die ihren Zugang zu Finanzmitteln einschränkt. Finanzierungsbarrieren entstehen dabei beispielsweise durch hohe Zinssätze, sehr kurze Rückzahlungsfristen oder ausbleibende Förderung durch größere Fonds, die ihren Fokus auf wachstumsstarke Unternehmen legen und umweltschutzorientiertes Unternehmertum dabei aus dem Raster fällt.
Der erste Teil der Studie gibt einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand und die Herausforderungen der Länder bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt.
In diesem Abschnitt wird aufgezeigt, wie die aktuelle politische Agenda Fortschritte bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt macht und wie KKMU zur Unterstützung dieser Maßnahmen beitragen.
Hier werden die Defizite der derzeitigen Finanzierung für KKMU verdeutlicht und Best Practices für die Finanzierung der Erhaltung der Biodiversität vorgestellt. In einem zweiten Schritt wird dargestellt, wie das derzeitige Ökosystem der Biodiversitätsfinanzierung für KKMU funktioniert.
Zuletzt wagt die Studie einen Blick in die Zukunft: Der finale Abschnitt zielt darauf ab einen zukünftigen Entwicklungsplan und Empfehlungen zur Verbesserung der Biodiversitätsfinanzierung für KKMU vorzulegen.