Seit mehr als 20 Jahren unterstützt SEED ökologisch nachhaltig wirtschaftende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Business Development Services (BDS) Anbieter*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Jedes Unternehmen für sich und sie alle zusammen in ihrer Vielzahl nehmen eine zentrale Rolle bei der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Stärkung der Gesellschaft ein. Die Publikation, die auf einer Befragung von 234 KMU und 107 BDS Anbieter*innen basiert und Ende 2020 durchgeführt wurde, zeigt auf, was ökologisch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen in Zusammenarbeit mit BDS bereits zu einem wirkungsvollen transformativen Wandel beitragen und wie diese Wirkung zukünftig skaliert werden kann.
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Mit KMU und BDS-Anbieter*innen nachhaltig Gesellschaften stärken
Die Relevanz von KMU ist für die Wirtschaft weltweit unerlässlich: 90% aller weltweit registrierten Unternehmen sind KMU, 50% aller Jobs entfallen auf sie und in den Schwellenländern tragen sie 35% zum Bruttoinlandsprodukt bei. SEED hat sich auf KMU mit grünen Business Modellen spezialisiert, die ökologisch nachhaltig wirtschaften. Ihr gesellschaftlicher Beitrag wird zunehmend anerkannt, was es ihnen ermöglicht mit Akteuren zusammenzuarbeiten, die sie bei der Finanzierung und Weiterentwicklung ihrer Vorhaben unterstützen. Dazu gehören u.a. Kapitalgeber*innen oder Business Development Services.
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Die Wirkung ökologisch nachhaltig wirtschaftender KMU
Die KMU leisten einen enormen Beitrag zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und wirken positiv auf die Umwelt und das Klima, indem sie ressourcensparend wirtschaften und verantwortungsvolle Konsum- und Produktionspraktiken anwenden. 44% der von den KMU verwendeten Materialien wurden recycelt, 43% der Unternehmen wenden nachhaltige landwirtschaftliche Methoden an und tausende Tonnen Müll konnten bereits vermieden werden.
Neben dem positiven Einfluss auf Umwelt und Klima, zeigen sie aber auch Wirkung im sozialen Bereich. Dort setzen sich die Unternehmen u.a. für menschenwürdige Beschäftigung oder die Gleichstellung der Geschlechter ein. Beispielsweise werden 59% der Unternehmen von Frauen geführt.
Kennzahl-Element
Kennzahl (oder Token)
13 SDGs
Überschrift
Ziele nachhaltiger Entwicklung
Beschreibung
KMU leisten einen Beitrag zur Erreichung von 13 der 17 SDGs
Überschrift
KMU zahlen auf 13 der 17 SDGs ein
Auftraggeber Slider Einträge
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Ziel 1: Keine Armut
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Ziel 2: Kein Hunger
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Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
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Ziel 5: Geschlechtergleichheit
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Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
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Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
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Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
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Ziel 10: Weniger Ungleichheit
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Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
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Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
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Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
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Ziel 15: Leben an Land
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Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
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Grüne Arbeitsplätze mit Qualität
Ein weiterer sozialer Aspekt ist der Bereich einer menschenwürdigen Beschäftigung. Die von SEED unterstützten Unternehmen nehmen positiven Einfluss auf lokale Gemeinschaften, indem sie grüne Arbeitsplätze schaffen, die menschenwürdige Beschäftigung ermöglichen und insbesondere Frauen, Jugendliche und arme Menschen in ihren Wertschöpfungsketten einbinden. Indem sie sich für eine hohe Qualität der Arbeitsplätze und soziale Integration einsetzen, geht das Engagement der KMU über das bloße Schaffen von Arbeitsplätzen hinaus.
Um als Unternehmen das Label „green quality jobs“ zu erhalten, muss es drei der fünf folgenden Kategorien erfüllen:
existenzsichernden Lohn
grundlegende Sozialleistungen
Aufstiegsmöglichkeiten
Möglichkeiten zur Wohlstandsbildung
faire Arbeitsbedingungen
70% der befragten KMU bieten demnach „green quality jobs“ an. Die meisten von ihnen gaben an, existenzsichernde Löhne sowie faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, während 23% von ihnen sogar alle fünf Kategorien erfüllen.
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Klimawandel: Maßnahmen zur Eindämmung & Anpassung
Die KMU leisten mit ihren grünen Business Modellen einen wichtigen Beitrag auf dem Weg hin zu nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Volkswirtschaften. SEED-unterstützte KMU engagieren sich auf lokaler Ebene für die Eindämmung des Klimawandels (Mitigation) und treffen Anpassungsmaßnahmen (Adaptation). Da die Auswirkungen des Klimawandels für ökologisch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen in Ländern des Globalen Südens besonders spürbar sind, sind sie in der Regel Vorreiter beim Ergreifen konkreter Maßnahmen, um diesen Auswirkungen entgegenzutreten. Sie wenden Technologien und Praktiken (bspw. nachhaltige Landwirtschaft oder Aufforstung) an, die der Eindämmung des Klimawandels oder der Anpassung dienen.
Fakten
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Titel des Fakts
Energiesparen
Beschreibung
Befragte Unternehmen sparten 2,7 Millionen kWh an Energie, was dem jährlichenEnergieverbrauch von 18.000
Menschen in Kenia entspricht.
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Titel des Fakts
Wassersparen
Beschreibung
Befragte Unternehmen sparten 8 Millionen m3 Wasser. Das entspricht dem jährlichen Wasserverbrauch von 470.835 Menschen in Afrika.
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Titel des Fakts
Verwaltung von Land
Beschreibung
Befragte Unternehmen haben 354.000 ha Land nachhaltig bewirtschaftet. Das entspricht in etwa 2,6-mal der Fläche von Jakarta, Indonesien.
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Titel des Fakts
Müllreduktion/ Recycling
Beschreibung
Befragte Unternehmen reduzierten oder recycelten 117.000 Tonnen Abfall. Das entspricht den in Mülldeponien entsorgten Abfällen in Delhi, Indien, innerhalb von 20 Tagen.
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Mit Business Development Services noch mehr Wirkung erzielen
Anbieter*innen von Business Development Services (BDS) unterstützen die KMU bei der Weiterentwicklung und Skalierung ihrer Geschäftsmodelle, um eine verbesserte Investitionsbereitschaft zu erreichen oder das Unternehmen und dessen Reichweite zu erhöhen. SEED arbeitet mit BDS-Anbieter*innen zusammen und unterstützt sie mit dem BDS+ Programm bei der Optimierung ihrer angebotenen Dienstleistungen durch:
Training of Trainers
Bereitstellung von Toolkits
Ausbau ihrer Fähigkeiten zur Unterstützung ökologisch nachhaltig wirtschaftender Unternehmen
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Wie arbeiten Business Development Services Anbieter*innen?
Von den befragten BDS Anbieter*innen:
arbeitet die Mehrheit mit einem Team von zehn Personen
haben um die 100 Unternehmen Unterstützung durch ihre Leistungen erhalten
arbeiten 61% landesweit in verschiedenen Regionen und Städten
stammen 32% ihrer Finanzierung aus Einnahmen von Unternehmen, was für die Nachfrage seitens der Unternehmen spricht
ist mit 49% der Großteil im primären Sektor (Gewinnung und Nutzung natürlicher Ressourcen) tätig
werden mehrheitlich Unternehmen unterstützt, die sich gerade in der zweiten Phase der Unternehmensentwicklung, der Entwicklungsphase (57%), befinden
werden vor allem Kleinst- und Kleinunternehmen mit 1 bis 9 bzw. 10 bis 49 Beschäftigten unterstützt (95%)
werden vor allem Beratungsleistungen im Bereich Unternehmensstrukturen und -strategien (29%) sowie in der Marktforschung (22%) in Anspruch genommen
Kennzahl-Element
Kennzahl (oder Token)
50%
Überschrift
der durch BDS geförderten Unternehmen
Beschreibung
arbeiten in ländlichen Gebieten
Galerie
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Mit dem SEED BDS+ Programm zu verbesserten Serviceleistungen
Mehr als 500 BDS-Anbieter*innen haben das von SEED zur Verfügung gestellte BDS+ Programm in den letzten 15 Jahren genutzt, um Unternehmen noch besser unterstützen zu können. Der Schwerpunkt liegt dabei klar auf der besonderen Situation von ökologisch nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen. Das Ergebnis des BDS+ Programms ist nicht nur ein gesteigertes Bewusstsein der Serviceanbieter*innen für die Rolle der KMU, sondern darüber hinaus eine höhere Bereitschaft mit diesen Unternehmen zusammenzuarbeiten.
Basierend auf der Erfahrung der vergangenen 20 Jahre sieht SEED in erster Linie drei Hebel, die für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der KMU und einen beschleunigten transformativen Wandel unabdingbar sind: Skalierung, Wirkung, Finanzierung.