Um dem Klimawandel zu begegnen und Schäden durch die zu erwartenden Veränderungen möglichst gering zu halten, ist neben der Reduktion von Treibhausgasemissionen eine Anpassung an die klimatischen Veränderungen und ihre Folgen unausweichlich. Anpassungsmaßnahmen können zum Beispiel in Bereichen wie der Gesundheits- oder der Hochwasservorsorge die drohenden Schadenskosten signifikant reduzieren. Obwohl eine Vielzahl von Publikationen in Form von wissenschaftlichen Artikeln, praktischen Handbüchern und Leitlinien existiert, gibt es bislang nur vereinzelt Ansätze zur Systematisierung und Evaluierung guter Praxis bei Anpassungsmaßnahmen. Ziel des vorliegenden Berichts ist daher die Herausarbeitung von Kriterien der guten Praxis für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Die Erarbeitung eines solchen Kriterienkatalogs soll privaten und öffentlichen Akteuren eine Orientierungshilfe bei der Anpassung an den Klimawandel geben.
Zu diesem Zweck wurden im ersten Schritt nationale, europäische und internationale Publikationen und Internetseiten zu Anpassungsmaßnahmen analysiert. Auf Basis dieser Recherchen und Analysen sowie einer Expertenbefragung wird ein konsistentes und kompaktes Set von sechs Kriterien guter Praxis abgeleitet: Wirksamkeit, Robustheit, Nachhaltigkeit, finanzielle Tragbarkeit, positive Nebeneffekte und Flexibilität. Offen bleibt dabei bewusst noch, wie das Kriterienset angewendet werden sollte, ob eine Maßnahme zum Beispiel alle Kriterien erfüllen sollte, um als gute Praxis zu gelten oder ob hier nur eine Mindestanzahl erfüllt werden muss. Die größte Herausforderung bei der Anwendung der Kriterien besteht zukünftig darin, eine praxisnahe und transparente Methodik zu entwickeln, mit welcher eine Erfüllung der Kriterien überprüft werden kann.