Die Fallstudie diskutiert Vietnams ’Bereitschaft zur Nutzung von Kohlenstoffmarktmechanismen, die möglicherweise im Rahmen des Artikels 6 des Pariser Abkommens umgesetzt werden. Die Bereitschaft für ein mögliches Engagement Vietnams im Kohlenstoffmarkt wird anhand von drei Indikatoren betrachtet: i) die Rahmenbedingungen im Land, welche eine Teilnahme am Kohlenstoffmarkt erleichtern; ii) die Durchführbarkeit von robusten Emissionsberechnungen und MRV, um die Qualität der generierten Emissionsreduktionen und die Transparenz ihrer Transfers zu gewährleisten; und iii) die Kompatibilität des nationalen Klimabeitrags (NDC) mit Artikel 6, um die Umweltintegrität zu erhalten und die Minderungsambition des Pariser Abkommens zu stärken. Das Papier argumentiert, dass die Baseline-und-Crediting-Ansätze auf derzeitigem Niveau der Kapazitäten kurzfristig am ehesten umsetzbar sind. Mittel bis längerfristig könnte die Verknüpfung des vorgeschlagenen Emissionshandelssystems eine Zukunftsoption für Vietnam darstellen.
Die in der Studie vorgestellten Ergebnisse basieren auf empirischen Daten aus Interviews, Projekt-workshops und Literaturrecherche zu den drei genannten Bereitschaftsindikatoren. Ausgehend von der Bewertung der Indikatoren werden Empfehlungen ausgesprochen, wie Deutschland Vietnam hinsichtlich der Teilnahme an den Mechanismen unter Artikel 6 bestmöglich unterstützen kann. Drei mögliche Ansatzpunkte für eine solche Unterstützung werden identifiziert: zunächst steht eine Förderung der MRV Kapazitäten für Marktmechanismen im Vordergrund; an zweiter Stelle steht die zielgerichtete technische Unterstützung von gemeinsamen Elementen und möglichen Verknüpfungen zwischen Artikel 6 und der Implementierung des nationalen Klimabeitrags (NDC); und drittens wird das Teilen eigener Erfahrungen und Erkenntnisse hinsichtlich der Ausgestaltung und Umsetzung von Marktinstrumenten hervorgehoben.
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