Die Studie gibt einen Überblick über menschenrechtliche Risiken entlang der Wertschöpfungskette für ausgewählte Branchen der deutschen Wirtschaft. Unternehmen wird damit eine Grundlage gegeben, ihre Unternehmensprozesse zu analysieren und neu auszurichten, um Menschenrechte auch entlang der Wertschöpfungskette zu achten.
Zwangsarbeit, Kinderarbeit, nicht existenzsichernde Löhne sind menschenrechtliche Risiken mit besonderer Relevanz in der Nahrungs- und Genussmittelbranche entlang der internationalen Wertschöpfungskette. In der Wertschöpfung in Deutschland selbst gibt es zudem schwere Fälle von Arbeitsausbeutung von Migrant*innen oder auch Gesundheitsrisiken der Arbeitnehmer durch den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmittel.
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Dies ist nur ein kurzer Einblick in die menschenrechtlichen Risiken aus einem der elf Branchenporträts aus dem 315 Seiten langen Bericht über die Achtung von Menschenrechten entlang globaler Wertschöpfungsketten.
Menschenrechte in 100 Branchen der deutschen Wirtschaft
Neben der Nahrungs- und Genussmittelbranche wurden initial insgesamt 100 Branchen der deutschen Wirtschaft aus menschenrechtlicher Perspektive betrachtet. In einem zweiten Schritt erfolgte eine kriteriengeleitete Eingrenzung auf elf Fokusbranchen. In jeweils eigenen Branchenporträts werden dann die menschenrechtlichen Risiken vorgestellt, aber auch die nationalen und internationalen Branchenaktivitäten aufgeführt, mit denen die Branche ihre Verantwortung für menschenrechtliche Sorgfalt wahrnimmt. Zudem werden auch Anknüpfungspunkte für weitere Branchenaktivitäten gegeben.
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Der Bericht als Informationsquelle und Entscheidungshilfe für Unternehmen und die Bundesregierung
Diese Analyse unterstützt deutsche Unternehmen dabei, ihre Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte wahrzunehmen. Die Informationen über menschenrechtliche Risiken in der Wertschöpfungskette und ihre Verortung können als Ausgangspunkt für unternehmensinterne Analysen dienen. Darüber hinaus wird mit dem Bericht auch die Arbeit der Bundesregierung zum Schutz der Menschenrechte unterstützt: die Erkenntnisse dienen als Entscheidungshilfe dabei, welche Branchen Unterstützungsangebote brauchen. Mit diesem Bericht trägt adelphi zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) der Bundesregierung bei.
Link Überschrift
Nationaler Aktionsplan
Link Beschreibung
Umsetzung der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte 2016-2020
So finden sich im Bericht neben der Analyse der menschenrechtlichen Risiken im Porträt der Nahrungs- und Genussmittelbranche auch eine Vorstellung der branchenrelevanten Leitlinien, Verbände und Initiativen für die Achtung der Menschenrechte entlang der Wertschöpfungskette sowie Anknüpfungspunkte für zukünftige Branchenaktivitäten sowie Dialoge zwischen Bundesregierung und der Branche. Zu den Empfehlungen und möglichen Anknüpfungspunkten gehören unter anderem:
Ausbau der Brancheninitiativen auf weitere Stufen der Wertschöpfung (Fokus liegt aktuell auf Rohstoffen)
Entwicklung eines Beschwerdemechanismus auf Branchenebene
Stärkere Einbeziehung des Lebensmitteleinzelhandel in die Gestaltung der Branchenaktivitäten
Weitere Anknüpfungspunkte und das ausführliche Porträt der Nahrungs- und Genussmittelbranchen sowie zehn weitere Branchenporträts finden sich im Bericht.