Im Entwurfsprozess der New Urban Agenda (NUA) sind drei zentrale Fragen hinsichtlich Form und Funktion der Agenda von höchster Bedeutung. Die erste bezieht sich auf die grundlegende Botschaft der NUA: Wird die Agenda eine klare Vision zu den Themen Urbanisierung und nachhaltige Stadtentwicklung enthalten? Und wenn ja, in welcher Form? Welches sind, zweitens, die spezifischen Ziele und erhofften Effekte der NUA? Welche Aktivitäten und Reaktionen soll sie anstoßen, und von wem? Und schließlich drittens: wie sollen die Struktur und die Inhalte der NUA aussehen und wie lässt sich die Agenda mit anderen internationalen Abkommen verknüpfen?
Der vorliegende Bericht greift diese essenziellen Fragen auf. Zuerst skizziert er die aktuelle internationale Diskussion zum Framing der NUA sowie zu ihren übergreifenden Zielen und gewünschten Effekten. Auf Basis dieser Überlegungen analysieren die Autoren die allgemeinen Anforderungen an die NUA und fassen die Erfahrungen aus anderen internationalen Abkommen und Agenden zusammen. Zu diesem Zweck geht der Bericht in zwei Schritten vor. Zunächst wird der allgemeine Zusammenhang zwischen Rechtsverbindlichkeit, Struktur und Substanz internationaler Abkommen untersucht. Dies hilft zu verstehen, wie sich die drei verschiedenen Elemente auswirken, welche Zielkonflikte zwischen ihnen bestehen, und wie sich dies auf die Einhaltung und Umsetzung dieser Vereinbarungen auswirkt. Im Anschluss daran untersucht der Bericht internationale Vereinbarungen hinsichtlich ihrer Form, Elemente, Sprache und Auswirkungen. Dieser Schritt ist notwendig um einerseits die Schlüsselkomponenten der NUA und deren jeweiligen Inhalt zu bestimmen. Andererseits wird so sichergestellt, dass die Komponenten der NUA möglichst zielführend und effektiv ausgestaltet werden. Auf Grundlage dieser Analysen schlagen die Autoren schließlich eine Struktur der NUA vor und zeigen auf, wie diese mit anderen internationalen Prozessen verknüpft werden kann.