Das Klimarisikoprofil für das südliche Afrika liefert vorausschauende Daten über das Klima in der Region mit dem Ziel, resilienzorientiertes kurz- bis langfristiges Planen zu unterstützen. Das Profil fasst die prognostizierten Klimaparameter und damit verbundene sektorale Auswirkungen unter Nutzung zweier verschiedener Emissionsszenarien von heute bis 2080 zusammen.
Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und eine zunehmende Zahl von Extremwetterereignissen als Folge des Klimawandels stellen das südliche Afrika vor existenzielle Herausforderungen. Millionen von Menschen in der Region werden von den Auswirkungen des Klimawandels und den damit verbundenen negativen Konsequenzen für Wasserverfügbarkeit, Landwirtschaft, Ökosysteme, menschliche Gesundheit und andere Bereiche betroffen sein.
Die im Klimarisikoprofil für das südliche Afrika vorgestellten Klimamodelle gehen davon aus, dass die Lufttemperaturen in einem Szenario mit mittleren bis hohen Emissionen bis zum Jahre 2080 höchstwahrscheinlich um bis zu 4,1 °C im Vergleich zu vorindustriellen Werten steigen werden. Obwohl dieser Anstieg die gesamte Region betrifft, fällt er in den einzelnen Gebieten unterschiedlich stark aus: Die höchsten Temperatursteigerungen werden für Botswana, Ostnamibia und den Norden Südafrikas prognostiziert. In den Küstengebieten werden diese hingegen im Vergleich geringer ausfallen.
Niederschlagsprognosen für die Region sind unsicher und variieren deutlich, was auf unterschiedliche Wirkungsrichtungen des Wandels hindeutet. So werden der Südwesten, das Zentrum sowie der größte Teil von Simbabwe und Mosambik voraussichtlich trockener werden, während für Lesotho, Eswatini und das östliche Südafrika mehr Nässe prognostiziert wird. Trocken- und Regenzeiten könnten in Zukunft extremer ausfallen. Infolge dieser veränderten klimatischen Bedingungen wird es zu einer Schrumpfung bestehender Ökosysteme, der biologischen Vielfalt sowie Pflanzenproduktion kommen. Davon ausgenommen sind Erträge aus Maniok-, Erdnuss-, Mais- und Reisanbau, da diese von CO2-Düngung profitieren dürften. Gleichzeitig wird die Pro-Kopf-Wasserverfügbarkeit für das südliche Afrika sowohl im Szenario mit niedrigen als auch mittleren bis hohen Emissionen voraussichtlich abnehmen. Dieser Rückgang ist in erster Linie nicht auf den Klimawandel zurückzuführen, sondern vielmehr auf sozioökonomische Faktoren. Zu diesen gehören Bevölkerungswachstum und eine verbundene steigende landwirtschaftliche Produktion, die zu erhöhter Wasserentnahme für Bewässerung, Trinkwasser, Haushaltszwecke und Energiegewinnung führen dürfte.
Verlässliche Daten über die Auswirkungen des Klimawandels, wie sie im Klimarisikoprofil für das südliche Afrika vorgestellt werden, können die Handlungsfähigkeit erhöhen und operative Maßnahmen für eine klimaresiliente und friedliche Zukunft verbessern. Werden diese Klima-Projektionen zusammen mit lokalisierten Daten zur menschlichen Sicherheit analysiert, so können sie als Grundlage für umfassende Bewertungen von Klimasicherheitsrisiken dienen. Letztere können wiederum strategische, operative und risikobasierte Entscheidungen unterstützen, indem sie Ansatzpunkte für Maßnahmen identifizieren.
Die im Klimarisikoprofil vorgestellten Klimaprojektionen für das südliche Afrika sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Weathering Risk und dem AGRICA-Projekt des PIK. Sie stützen sich auf die im Rahmen des AGRICA-Projekts entwickelte Methodik.
Haftungsausschluss: Das Klimarisikoprofil für das südliche Afrika wurde ursprünglich vom PIK veröffentlicht. Alle Rechte vorbehalten.