
Die EU und China spielen für die Einhaltung der 1,5°C-Grenze des Pariser Klimaübereinkommens eine entscheidende Rolle. Zusammen sind sie für rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung - und der globalen Treibhausgasemissionen - verantwortlich. Zudem gehören sie zu den größten Handelsnationen weltweit. Umweltverträgliche Lieferketten sind daher ein strategischer Schlüsselbereich für die Zusammenarbeit der EU und China beim Klimaschutz. Dies gilt insbesondere für treibhausgasintensive Sektoren wie die Stahl- und Automobilproduktion. Bislang wurde die Dekarbonisierung der chinesisch-europäischen Lieferketten in diesen beiden kritischen Sektoren jedoch noch nicht ausreichend berücksichtigt.
Die vorliegende Studie argumentiert, dass für eine effiziente Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den Lieferketten der Stahl- und Automobilindustrie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen europäischen und chinesischen Akteur*innen erforderlich ist. Vor diesem Hintergrund zielt der Bericht darauf ab, das gegenseitige Verständnis von bestehenden Ansätzen zur Dekarbonisierung des chinesischen und europäischen Stahl- und Automobilsektors zu verbessern. Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf einer umfassenden Literaturrecherche und Interviews, die in 2022 mit Vertreter*innen von Regierung, Unternehmen und der Zivilgesellschaft aus der EU und China geführt wurden.