In den vergangenen zehn Jahren ist sowohl unser Verständnis von als auch unser Bewusstsein für die Verbindungen zwischen dem Klimawandel und Sicherheit enorm gewachsen. Die Vereinten Nationen (UN), die Europäische Union (EU), die G7-Staaten sowie eine wachsende Zahl an Regierungen sehen den Klimawandel heute als Bedrohung der globalen und/oder der nationalen Sicherheit an.
Allerdings sind die Verbindungen zwischen Klimawandel, Konflikten und Fragilität komplex und keineswegs linear. Und die immer stärker zutage tretenden Auswirkungen des Klimawandels verschärfen nicht automatisch staatliche Fragilität und Konflikte. Vielmehr wirkt der Klimawandel in bestimmten Kontexten als Bedrohungsmultiplikator, gemeinsam mit anderen bereits existierenden Risiken und Spannungen. Dadurch erhöht der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fragilität oder bewaffneten Konflikten.
Ausgangspunkt von Insurgency, Terrorism and Organised Crime in a Warming Climate ist der aktuelle Stand der Forschung über die Verbindungen zwischen Klimawandel und Fragilität. Die Autoren des Berichts setzen sich mit der Frage auseinander, in welcher Weise die Auswirkungen des Klimawandels das Auftreten und das Wachstum nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen verstärken.
In vier Fallstudien untersuchen die Autoren die spezifische Rolle, die nicht-staatliche, bewaffnete Gruppen in der komplexen Dynamik von Klimawandel und Fragilität spielen. Sie erklären, wie der Klimawandel als Bedrohungsmultiplikator in Bezug auf diese Gruppen wirkt. Die Fallstudien decken das gesamte Spektrum nicht-staatlicher bewaffneter Gruppen und verschiedenen Formen von Gewalt, Konflikten und Fragilität ab.