Die heutige Stadtgesellschaft steht vor großen Umbrüchen und Herausforderungen. Vielerorts werden die Auswirkungen zunehmender sozioökonomischer und soziokultureller Polarisierung sichtbar. Gleichzeitig fühlen sich viele Bürgerinnen und Bürger von der Politik im Stich gelassen und mit ihren Ängsten und Bedürfnissen in Entscheidungsprozessen nicht berücksichtigt. In Zeiten zunehmender Polarisierung und rechtspopulistischer Tendenzen fehlt es an einem breiten gesellschaftlichen Diskurs und einem positiven Narrativ, wie wir zukünftig zusammen leben und gemeinsam Probleme bewältigen wollen.
Das Quartier als unmittelbarer Bezugsraum ist ein geeigneter Ort sich Fragen des zukünftigen Zusammenlebens zu widmen. Bislang mangelt es jedoch an attraktiven Begegnungsorten und Austauschformaten, die Personen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Milieuzugehörigkeit gleichermaßen ansprechen und dazu anregen, gemeinsam über eine Zukunftsvision für das Zusammenleben im Quartier nachzudenken.
Das Vorhaben „Zukunft(s)wagen“ umfasste eine Konzepterarbeitung für ein Forschungs- und Praxisprojekt, welches sich mit Fragen des zukünftigen gesellschaftlichen Zusammenlebens auf Quartiersebene auseinandersetzt. Zentraler Bestandteil des Konzeptes bildet ein wahrhaftiger „Zukunft(s)wagen“, der als mileuübergreifender Begegnungs- und Diskussionsraum in verschiedenen Quartieren in Deutschland halt machen und die Geschichten und Bedürfnisse der Bewohner einfangen könnte. Gleichzeitig würde der Wagen Raum geben, verschiedene Zukunftsmethoden, die auf interaktive und inklusive Art und Weise eine Narrativentwicklung für die Zukunft unterstützen, zu erproben.
Das Konzept wurde in Kooperation mit mehreren wissenschaftlichen Institutionen und Einzelpersonen entwickelt, wobei adelphi die Projektkoordination übernommen hat. Die Konzepterarbeitung wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert.