Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
100 Jahre Weimarer Republik, 30 Jahre Mauerfall, Europawahlen und Landtagswahlen in mehreren Bundesländern: 2019 stehen zahlreiche Jahrestage und Ereignisse von großer politischer Relevanz bevor. Im Kontext der politischen Entwicklungen der letzten Jahre und mit Blick auf die Zukunft werfen sie zugleich wichtige Fragen auf: Wie steht es um die offene Gesellschaft? Wie soll das gesellschaftliche Zusammenleben in Zukunft aussehen – in Europa, auf nationaler und städtischer Ebene bis hin zur einzelnen Nachbarschaft?
Vor diesem Hintergrund will das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) im Rahmen des Programms „Demokratie Leben!“ geförderte Projekt „Offene Gesellschaft on Tour“ 2019 eine Plattform für einen vielstimmigen Austausch schaffen. An 15 Orten in Deutschland wird – in Kooperation mit zahlreichen überregionalen und lokalen Partnern und mithilfe von vielfältigen Beteiligungsangeboten – auf gesellschaftlich relevante Fragen eingegangen, die die Menschen in ihrem Alltag beschäftigen. Zudem werden unterschiedliche Antworten, Haltungen und Ideen sichtbar werden.
Das Projekt zielt darauf ab, bestehendem pro-demokratischem Engagement eine Bühne zu geben, Menschen unterschiedlicher Hintergründe zu ermutigen, sich am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen, und neue Impulse für gesellschaftliche Veränderung und Weiterentwicklung zu generieren. Um eine möglichst große Reichweite und innovative Ergebnisse zu erzielen, kommen verschiedene Formate zum Einsatz: Im Zentrum des Vorhabens steht eine modulare Wanderausstellung, die an zentralen Orten im öffentlichen Raum platziert wird. Sie lädt Passanten ein, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der offenen Gesellschaft spielerisch zu erleben und mitzugestalten.
Zudem entsteht eine Denkwerkstatt, in der gemeinschaftlich neue Ideen für das Zusammenleben entwickelt werden. Dabei werden die Themen und Fragen, die in der Lebensrealität der Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine Rolle spielen, mithilfe von interaktiven Formaten aufgegriffen und diskutiert. Über digitale Komponenten können sich auch Menschen beteiligen, die nicht vor Ort sind. Zeitgleich findet in jeder Stadt ein buntes Programm statt, das unter anderem Diskussions- und Debattenformate, Aktionen für Jugendliche, Filmvorführungen und Konzerte beinhaltet. Nach dem kuratorischen Prinzip wird es von lokalen Partnern gestaltet, beispielsweise von Museen, Theatern, Schulen und anderen Bildungsträgern, Festivalveranstaltern oder Partnerschaften für Demokratie.
Die Ergebnisse der verschiedenen Stationen werden transmedial dokumentiert. Gebündelt in einer Sammlung von Ideen für die offene Gesellschaft werden sie bei einer Abschlussveranstaltung in Berlin zusammengeführt. Dies ist zugleich der Rahmen, in dem die Bürgerideen veröffentlicht und an politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger herangetragen werden.
Als Partner der Initiative Offene Gesellschaft wirkt adelphi an der Konzeption, Umsetzung und Evaluation des Projektes „Offene Gesellschaft on Tour“ mit. Schwerpunktmäßig begleitet adelphi die Denkwerkstatt und die Programmpartnerschaften.