Unterstützung der Koexistenz mit großen Beutegreifern
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In der EU leben gegenwärtig sechs geschützte große Beutegreifer: der Braunbär (Ursus arctos), der Wolf (Canis lupus), der Eurasische Luchs (Lynx lynx), der Vielfraß (Gulo gulo) sowie der stark bedrohte Iberische Luchs (Lynx pardinus) und der Goldschakal (Canis aureus). In den letzten Jahrzehnten haben die Wiederherstellung ihrer Lebensräumen, wachsende Beutetierpopulationen sowie eine förderliche Gesetzgebung zur Erholung ihrer Bestände beigetragen. Obwohl dies aus Sicht des Naturschutzes ein großer Erfolg ist, gefährden die anhaltenden Konflikte zwischen Mensch und Beutegreifer die langfristige Erhaltung dieser Arten in den europäischen Ökosystemen.
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Plattformen zur Koexistenz mit großen Beutegreifern
Um diese Konflikte in Angriff zu nehmen, riefen die Europäische Kommission gemeinsam mit Interessenvertreter*innen 2014 die EU Platform for Coexistence between People and Large Carnivores ins Leben. Der Zusammenschluss von Interessenvertreter*innen hat zum Ziel, Konflikte, wie den Riss von Viehbeständen und der Annäherung von Raubtieren an menschliche Siedlungen mit einem möglichst breiten Publikum anzugehen. Seit 2018 unterstützen die EU-Institutionen auch lokale und regionale Plattformen nach einem ähnlichen Modell wie die EU-Plattform. In diesen Plattformen erarbeiten relevante Interessengruppen gemeinsam konkrete Maßnahmen zur Entschärfung von Konflikten mit großen Beutegreifern in ihrer Region. Zu den Stakeholdern zählen beispielsweise Viehhalter*innen, Jäger*innen, ländliche Gemeinschaften, Naturschutz-NGOs, Wissenschaftler*innen sowie nationale und lokale Behörden.
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adelphis Rolle und Aufgaben
Seit der Gründung der EU-Plattform fungiert adelphi als Sekretariat der EU-Plattform, gemeinsam mit der griechischen Umwelt-NGO Callisto und dem Istituto di Ecologia Applicata (IEA) aus Rom, für die regionalen Plattformen. Zwischen 2024-2028 wird diese Zusammenarbeit fortgesetzt, um die EU und die regionalen Plattformen zu unterstützen. Zu den neu hinzugekommenen Aufgaben gehören die Sammlung von Daten über die Verbreitung von großen Beutegreifern und die von ihnen verursachten Schäden. Auch die Erforschung von Maßnahmen, die zur Minimierung solcher Schäden eingesetzt werden können zählt dazu. Ergänzt wird dies durch die Bereitstellung von Best-Practice-Methoden und -Instrumenten. Ein integraler Bestandteil der Arbeit ist außerdem die Entwicklung einer Kommunikationskampagne, die sich insbesondere an junge Menschen richtet. Dazu umfasst auch die Bereitstellung wissenschaftlicher Informationen über große Beutegreifer, um Falschnachrichten entgegenzuwirken.