Damit die Energiewende in Deutschland erfolgreich ist und die Stromversorgung auch in Zukunft bezahlbar bleibt, ist der Ausbau des deutschen Stromnetzes von herausragender Bedeutung. Während die deutsche Bevölkerung mehrheitlich für den Ausbau erneuerbarer Energien stimmt, ergibt sich beim Ausbau von Übertragungsleitungen vor Ort oft ein anderes Bild. Sorgen und Vorbehalte gegen neue Strommasten in der Nachbarschaft bestimmen vielerorts die Diskussionen. In den Debatten um den Stromnetzausbau werden häufig Befürchtungen herangezogen, dass möglicherweise gesundheitliche Risiken von elektrischen und magnetischen Feldern der Stromleitungen ausgehen.
Besorgte Bürger*innen wenden sich mit offenen Fragen und Sorgen häufig an Akteur*innen aus ihrem unmittelbaren lokalen Umfeld, wie beispielsweise Hausärzt*innen, Lehrkräften oder Vertreter*innen lokaler Behörden. Vertrauenswürdige Bezugspersonen aus dem lokalen Umfeld könnten somit wichtige Wissensvermittler*innen zum Thema elektrische und magnetische Felder sein und dazu beitragen, Ängste und Unsicherheiten aufzufangen und Wissen und Sicherheiten zum Themenkomplex zu vermitteln. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) möchte solchen Wissensvermittler*innen Wissen und Fähigkeit an die Hand geben, um den Informationsbedürfnissen der Bürger*innen gerecht zu werden und fundiertes Wissen zu den Auswirkungen elektromagnetischer Felder im Kontext von Stromleitungen zu vermitteln.
adelphi hat im Rahmen dieses Vorhabens Fortbildungsangebote für lokale Wissensvermittler*innen konzipiert und entwickelt. Die Angebote umfassten die wissenschaftliche Aufbereitung des Wissensstands, die Konzeption und Gestaltung von Online-Schulungsformaten sowie die Entwicklung analoger und digitaler Informationsveranstaltungen für die Lehrkräfte und medizinische Fachleute in vom Stromnetzausbau betroffenen Kommunen.