Ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH
Für die globale Chemikalien- und Abfallgovernance ist die Zeit bis 2020 entscheidend: Das Mandat des "Strategischen Ansatzes für ein internationales Management von Chemikalien" (SAICM) ist an das Ziel gebunden "bis zum Jahr 2020 signifikante negative Wirkungen von Chemikalien auf die menschliche Gesundheit und Umwelt zu minimieren". Für die Zeit nach 2020 muss die Staatengemeinschaft im Zusammenspiel mit betroffenen Stakeholdern ein neues Mandat erarbeiten und geeignete Instrumente einrichten, um langfristig Nachhaltigkeit im globalen Chemikalienmanagement zu befördern.
Zu diesem Zweck hat ein von adelphi geführtes Konsortium, dem auch die international anerkannten Experten Minu Hemmati und Paul Hohnen angehören, im Auftrag des Umweltbundesamts Konzepte und Beiträge erarbeitet, die Deutschland in den politischen Prozess um die Ausgestaltung eines Folgeprozesses – kurz: SAICM post 2020 – einbringen kann.
In einem ersten Schritt wurde der bisherige SAICM-Prozess analysiert, seine Stärken und Schwächen herausgearbeitet und besonders die Perspektiven der Stakeholder auf den Strategischen Ansatz eingeholt. Hierzu hat adelphi knapp 40 Expertinnen- und Experteninterviews geführt. Darauf aufbauend folgte die Ableitung von Zielen und Unterzielen sowie inhaltlicher Schwerpunkte für einen Folgeprozess. Auf Grundlage dieser Analyseergebnisse wurden Kriterien für eine SAICM-Nachfolgeplattform definiert.
Die Erkenntnisse des Projektes sind außerdem in einen partizipativen Prozess auf EU-Ebene in die internationale Meinungsbildung eingeflossen.Auf insgesamt sechs Workshops mit Vertretern der EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission wurden die Analyseergebnisse erörtert und kollaborativ weiterentwickelt.