Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Für die Kreislaufwirtschaft birgt die Einführung von Re-Use-Geschäftsmodellen erhebliches Potenzial. Forschungen zufolge könnte dadurch der Plastikabfall bis zum Jahr 2040 um 23 % reduziert werden (909 Kilotonnen). Allerdings hält Kosovo nach wie vor in erster Linie an dem linearen „Take-Make-Waste“-Modell fest (Ressourcen aus der Natur entnehmen, Produkte herstellen, nach Nutzung entsorgen). Und obwohl 2012 ein Abfallgesetz eingeführt und andere Strategien zur Abfallwirtschaft entwickelt wurden, mangelt es dem Rechtsrahmen an Prinzipien der Kreislaufwirtschaft.
Zudem hat eine Studie zur Geschlechterdiskriminierung in der kosovarischen Arbeitswelt ergeben, dass es in verschiedenen Branchen Geschlechterungerechtigkeiten gibt, die die unternehmerischen Möglichkeiten von Frauen einschränken. Inmitten dieser Herausforderungen eröffnet die steigende Nachfrage nach kreislauffähigen und nachhaltigen Produkten im Lande jedoch Möglichkeiten, die Geschäftsaussichten der Kreislaufwirtschaft zu bewerten und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Durch die Ausrichtung von Unternehmen auf innovative Konzepte der Kreislaufwirtschaft und die Stärkung des weiblichen Unternehmertums können sich neue wirtschaftliche Möglichkeiten ergeben.
Im Rahmen des Programms „Kosovo Circular City Labs“ der GIZ hat adelphi gemeinsam mit lokalen Expert*innen den Re-Use-Markt für Kunststoffverpackungen erforscht und Möglichkeiten für die Wiederverwendung in diesem Sektor untersucht. Die dazugehörige Studie kombinierte Primärforschung, einschließlich Interviews mit lokalen Unternehmen, Kommunen und NGOs/ZGOs, mit Sekundärforschung, um Möglichkeiten für nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftswachstum und Gleichberechtigung durch wiederverwendbare Verpackungsoptionen zu bewerten.
Die für die Analyse ausgewählten Zielstädte waren Pristina, Prizren und Vushtrria.