Seit der Verabschiedung der Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen in 2011 steigen die Anforderungen von Kund*innen, Investor*innen und der Zivilgesellschaft an Unternehmen, ihre globalen Lieferketten öffentlich transparent zu machen, Auswirkungen auf Menschenrechte sowie Umwelt zu adressieren und Verstöße möglichst zu vermeiden, zu mindern oder wiedergutzumachen. Diese Erwartungen an den Schutz von Menschenrechten und die Einhaltung ökologischer Kriterien in globalen Lieferketten mündet zunehmend auch in gesetzlichen Regulierungen. Gesetzliche Vorgaben stellen alle Akteur*innen der gesamten Lieferkette vor die Herausforderung, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken zu erfassen und entsprechend zu managen. Parallel zu den sich verschärfenden gesetzlichen Regulierungen existiert eine Vielzahl an freiwilligen Ansätzen, die Unternehmen dabei helfen sollen, Menschenrechte sowie Umwelt und Klima in ihren globalen Lieferketten besser zu schützen. Diese reichen von Selbstverpflichtungen auf Unternehmensebene (Codes of Conduct) über Initiativen auf Branchenebene, Multi-Stakeholder-Initiativen (MSI), regierungsinitiierten Standards bis hin zu Zertifikaten von Nichtregierungsorganisationen.
Das Vorhaben „Kostenverteilungs- und Anreizmechanismen für Umwelt- und Klimaschutz und Ressourcenschonung entlang globaler Lieferketten“ untersucht, welche Anreize und Hemmnisse für die Umsetzung von ökologischen und sozialen Maßnahmen sowie den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Akteur*innen entlang von globalen Lieferketten bestehen. Dafür werden unter anderem bestehende Machtstrukturen, Lieferkettenstrukturen und Effekte von Weltmarktpreisen/Börsen etc. hinsichtlich der Umsetzung von Maßnahmen des Environmental Upgradings analysiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen zu bestehenden Hemmnissen werden Anreize für wirksame Klima- und Umweltschutzmaßnahmen und eine Verbesserung der Transparenz und Zusammenarbeit entlang globaler Lieferketten herausgearbeitet. Identifizierte Lösungsansätze werden in Roadmaps zur praktischen Umsetzung in ausgewählten Lieferketten bestimmter Rohstoffe übertragen. Darüber hinaus formuliert das Projektteam zielgruppenspezifische Empfehlungen für die Gestaltung von betrieblichen Instrumenten des Lieferkettenmanagements und Handlungsansätze für Brancheninitiativen, Regierungen sowie Intermediäre.