Der Klimawandel verstärkt das Risiko von Extremwetterereignissen und vermindert den Zugang zu und die Verfügbarkeit von Ressourcen – mit schwerwiegenden Auswirkungen auf menschliche Entwicklung und Sicherheit. Besonders hart betroffen sind oft Menschen in den am wenigsten entwickelten Ländern und in fragilen Staaten. In diesen Ländern ist es daher besonders wichtig, dass Entscheidungsträger und Projektplaner die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel, Anpassung, Fragilität, Friedensförderung und Krisenprävention verstehen und in der Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen berücksichtigen. Nur so können langfristige Stabilität und nachhaltige Entwicklung gefördert werden.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat adelphi damit beauftragt die Zusammenhänge zwischen Anpassung an den Klimawandel und Frieden und Sicherheit vertiefend zu analysieren. Ziel ist die Entwicklung eines Orientierungsleitfadens, der Kriterien und konkrete Elemente für die Gestaltung und praktische Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen enthält. Der Leitfaden soll dazu beitragen, die klimainduzierten Sicherheitsrisiken zu verringern und die friedensfördernde Wirkung von Maßnahmen zu steigern. Auf diese Weise soll zudem auch verhindert werden, dass Anpassungsmaßnahmen neue Konflikte hervorrufen.
adelphi analysiert in dem Vorhaben potenzielle Kriterien für die konfliktsensitive Gestaltung von Projekten und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Zudem werden Praxisbeispiele zur Klimaanpassung mit konfliktsensitivem Hintergrund untersucht. Im Rahmen von Konsultationen und Fachgesprächen werden kontinuierlich Zwischenergebnisse mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich Klimaanpassung, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensförderung und Konfliktprävention geteilt. Damit soll gewährleistet werden, dass der Leitfaden konkrete und praktisch anwendbare Gestaltungselemente für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel aufweist. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse des Vorhabens in die Diskussionen auf EU, UN und G7-Ebene eingespeist werden.