Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Die Identifizierung und Bewertung zukünftiger Umweltherausforderungen und -chancen wird in einer Zeit exponentiell wachsenden Drucks auf den Planeten immer wichtiger, um politisch frühzeitig handlungsfähig zu werden. Auf EU- und internationaler Ebene sind deshalb Prozesse etabliert worden, die systematisch Risiken und Chancen für die Umwelt identifizieren. Dazu zählen unter anderem der Global Environmental Outlook von UN Environment und der SOER-Prozess der Europäischen Umweltagentur.
Das Vorhaben „Horizon Scanning 2.0“ setzte hier an und etablierte speziell für das Umweltbundesamt ein standardisiertes Vorgehen zur Identifizierung und Bewertung zukünftiger positiver wie negativer Umweltauswirkungen. Horizon Scanning ist ein Instrument zur strategischen Früherkennung ökonomischer, gesellschaftlicher, technologischer, politischer und ökologischer Veränderungen und ihrer potentiellen Umweltauswirkungen.
Zunächst wurde der Horizon Scanning-Prozess vorbereitet. Dazu zählte die Auswahl und Aufbereitung von IT-Tools und die Konzeptualisierung des Suchfeldes (Scanfeld). Außerdem wurden qualitative Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltbundesamts (UBA) geführt, um zu ermitteln, welche Anforderungen und Informationsbedarfe bestehen und an welchen institutionellen Stellen Horizon Scanning besonders zielführend eingesetzt werden kann. Im Anschluss wurde ein Horizon Scanning-Prozess durchgeführt: Neue Themen und Trends wurden durch Dokumentenanalyse und Expertenbeteiligung ermittelt und in einer Delphi-Befragung sowie einem Workshop hinsichtlich ihrer Auswirkungen für die Umwelt bewertet. Die Ergebnisse wurden anschließend aufbereitet und in die Umweltpolitik der Bundesregierung und die Ressortforschung transferiert.