Extrem heiße Sommer, wie beispielsweise der von 2018, können aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger auftreten – auch in Deutschland. Extreme und langanhaltende Hitzeereignisse haben einen erheblichen Einfluss auf die menschliche Gesundheit und stellen auch eine Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Es bedarf deshalb für den Gesundheitsbereich ausgerichtete Maßnahmen, um sich an diese veränderten Bedingungen anzupassen und sich vor möglichen Risiken und Gefahren zu schützen. Deshalb hat eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe im Jahr 2018 Handlungsempfehlungen für die Erarbeitung von Hitzeaktionsplänen erstellt, mit deren Hilfe Bundesländer und Kommunen konkrete Maßnahmenpläne erarbeiten sollen. Diese Empfehlungen enthalten sowohl Sofortmaßnahmen, die während einer akuten Hitzeperiode umgesetzt werden sollen, aber auch Aktivitäten, die erst längerfristig Erfolg zeigen können.
Ob und wie wurden diese Handlungsempfehlungen von Ländern und Kommunen aufgegriffen? Welche Anpassungsmaßnahmen zur Vermeidung von gesundheitlichen Hitzeschäden wurden bereits umgesetzt? Diesen Fragen wurde in diesem Projekt nachgegangen. adelphi untersuchte im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) die Wirksamkeit der Handlungsempfehlungen sowie die Wirksamkeit konkreter Pläne und Maßnahmen. Gemeinsam mit der Hochschule Fulda analysierte adelphi, welche Zusammenhänge zwischen den Handlungsempfehlungen, Hitzeaktionsplänen und Hitzepräventionsmaßnahmen bestehen und wie die Anpassung an extreme Hitze in Deutschland optimiert werden kann. Zusätzlich wurde der Bestand und die Qualität von Klimaanpassungsdiensten (Datenbanken, Tools, Materialien, die die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen unterstützen) zu Hitzestress erfasst.
Im Rahmen des Vorhabens führte adelphi eine großangelegte Online-Befragung von relevanten Akteur*innen und Institutionen in Bundesländern, Landkreisen und Kommunen durch, um den aktuellen Stand der Umsetzung von Hitzepräventionsmaßnahmen zu ermitteln und Lücken und Handlungsbedarfe aufzudecken. Ergänzt wurde die Online-Befragung durch eine Reihe von Expert*inneninterviews und vertiefenden Fallstudien.
Teil des Projektes war außerdem ein Beratungsangebot der Hochschule Fulda für Länder und Kommunen, die Hitzeaktionspläne entwickeln möchten. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Hochschule Fulda.
Im Rahmen des Vorhabens wurde von der Hochschule Fulda eine Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Städte und Kommunen entwickelt. Die Arbeitshilfe können Sie hier herunterladen.