Ein Großteil des Energiebedarfs des Industriesektors in Nepal wird durch fossile Energieträger abgedeckt, die importiert werden müssen und eine große Menge der Devisenreserven des Landes beanspruchen. Die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen und die wachsenden internationalen Kraftstoffpreise schränken die Wachstumspotenziale der Wirtschaft erheblich ein. Zusätzlich sind die technologischen Anlagen und Maschinen der nepalesischen Industrie oft veraltet. Die 3500 überwiegend kleinen Unternehmen des produzierenden Gewerbes nutzen daher Ressourcen in einer ineffizienten Weise, so dass die Energieintensität hoch ist. Trotz dieses Potenzials für Investitionen in Energieeffizienz werden Energieeffizienzmaßnahmen in Nepal bisher kaum umgesetzt.
Aus diesem Grund förderte die KfW Entwicklungsbank Pilotvorhaben in unterschiedlichen Industriesektoren in Nepal mit Zuschüssen bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. Insgesamt stellte die KfW einen Fonds in Höhe von zwei Millionen Euro für Zuschüsse bereit, der über die Partnerbank Rastriya Banijya Bank Limited (RBBL) an förderfähige Unternehmen ausgezahlt wurde. Das Förderprogramm richtete sich an private Firmen in der verarbeitenden Industrie, wobei insbesondere energieintensive Teilsektoren wie die Stahl- und Zementproduktion angesprochen werden sollten. Auch Unternehmen aus energieintensiven Dienstleistungsbranchen, wie etwa die Hotelbranche, waren förderungswürdig.
In Zusammenarbeit mit INTEGRATION environment & energy unterstützte adelphi RBBL in Nepal bei der Umsetzung und Verwaltung des Zuschussprogramms. Die Unterstützung umfasste dabei die finanzielle Abwicklung des Dispositionsfonds, die Definition von Kriterien zur Auswahl der geförderten Maßnahmen, die Überwachung der ordnungsgemäßen Durchführung der Programme, die Entwicklung und Anwendung von Umwelt- und Sozialstandards sowie Capacity Building und Marktentwicklungsmaßnahmen.