Um den Klimawandel aufzuhalten, müssen die Nettoemissionen auf Null fallen. Das bedeutet, dass alle verbleibenden Emissionen dadurch ausgeglichen werden müssen, dass Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt wird. Das Ziel ist also klar, doch der Weg zur Netto-Null ist es nicht. Verschiedene Pfade haben unterschiedliche, möglicherweise negative Auswirkungen auf Umwelt und Wirtschaft. Zudem können diese Folgen je nach Region und Sektor variieren. Die Kohlenstoffbepreisung, mit der einzelne Akteure und Akteurinnen dazu gebracht werden können, ihre Entscheidungen bezüglich Produktion, Konsum und Investitionen zu ändern und so Einfluss zu nehmen, ist eine essenzielle Komponente einer breiter angelegten Strategie. Sie hilft, verschiedene Ansätze zur Emissionsminderung so zu koordinieren, dass die Kosten möglichst gering bleiben.
Dieses Informationsblatt will die Debatte über Kohlenstoffbepreisung im Rahmen des Deutsch-Japanischen Umwelt- und Energiedialogforums (German-Japanese Environmental and Energy Dialogue Forum, EEDF) unterstützen. Es untersucht und bewertet die bisherigen Erfahrungen mit Kohlenstoffpreisen in Deutschland und Japan und stellt aktuelle Entwicklungen im Industrie- und Stromsektor vor.
Für dieses Projekt hat adelphi die Gründe für eine globale Kohlenstoffbepreisung zusammengefasst, umrissen, wie einzelne Länder zu Pionieren für solche Politikansätze wurden, und beschrieben, wie sich diese Systeme in letzter Zeit weltweit verbreitet haben. Zudem recherchierte adelphi die zentralen Erfahrungen mit Mechanismen der Kohlenstoffbepreisung in Europa, Deutschland und Japan und stellte sie in einer übersichtlichen Liste zusammen.