Mit der wachsenden Bevölkerungszahl in urbanen Räumen nimmt weltweit auch die kulturelle Vielfalt und die Heterogenität der Lebensentwürfe in Städten zu. Sozioökonomische Polarisierung und räumliche Trennung gehören überall auf der Welt zu den vorherrschenden Trends in urbanen Räumen – wodurch sowohl die Lebensqualität als auch der soziale Zusammenhalt Schaden nehmen können. Zwar können Stadtplaner die Ursachen sozialer Ausgrenzung und Ungleichheit nicht vollends beseitigen. Aber sie können zumindest die Zugänglichkeit benachteiligter Stadtteile und ihre Integration verbessern und Räume für sozialen Austausch zwischen Bewohnern unterschiedlicher ethnischer Herkunft schaffen. Erfolgversprechend für die Aufwertung des sozialen Zusammenhalts sind sozial durchmischte Stadtteile, die überdies gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden sind, verschiedenartige Wohnraumangebote bieten und über lebendige öffentliche Räume für Begegnungen zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen verfügen.
In der jüngsten Ausgabe des State of the World, dem Standardwerk des Worldwatch Institute, untersuchen internationale Experten die Kernprinzipien nachhaltiger Stadtentwicklung und identifizieren Vorreiterstädte, die sie in die Praxis umgesetzt haben. Das Kapitel von Franziska Schreiber und Alexander Carius zu Inklusiven Städten fügt sich ein in die Reihe querschnittartiger Betrachtungen von den Grundlagen des Abfallmanagements über die Weiterentwicklung des öffentlichen Transports bis hin zu Themen wie Bürgerbeteiligung und dem Umgang mit dysfunktionaler Regierungsführung. Im Gesamtergebnis gibt State of the World anregende Schnappschüsse von heutigen Städten und erzeugt zugleich eine Vision von globaler Nachhaltigkeit von morgen.